Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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vorgarten don pullen, the sixth sense (1985) schumann-noten auf dem klavier, ein alternatives quintett, laut pullen etwas experimenteller, mit größen aus der zweiten reihe: fred hopkins, bobby battle, olu dara, donald harrison. klingt kompositorisch alles ein bisschen nach mit60er-blue-note oder jazz messengers, also durchaus klassizistisch, aber mit biss. in den soli transformiert sich das dann in ein elastisches gewebe, in dem eigenartige tänze möglich sind. harrison habe ich noch nie so stark gehört, und dara, der ja immer etwas feierliches im spiel hat, geht hier ein bisschen aus sich heraus. trotzdem: gegenüber dem quartett fehlt etwas, ich kann es nicht greifen… es ist einfach sehr gute musik, top notch für mitte der 80er, ohne schwachen moment, aber magie kommt dabei nicht heraus. kurz vor schluss wieder das oldschool-hollywood-stück „gratitude“, aus dem monk-programm, diesmal im duo mit harrison, da klingt es dann eher nach broadway. so oder so: es muss einen text dazu geben…

Das Quartett hatte natürlich den Bonus eines wohl blinden Verständnisses, da mag dann auch Magisches entstehen …. ich stehe sehr auf Olu Dara, trotzdem wäre ein neues Quartett hier spannend(er) gewesen …. btw ohne semantisch sein zu wollen schmerzt hier die „2te Reihe“, denn Fred Hopkins war ab Mitte der 70er für Jahre ein Weltklassebassist, welchem in dieser Zeit nur wenige „das Wasser reichen konnten“ ….

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