Antwort auf: Jean-Luc Godard

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@latho Danke für diesen Link. Weil der Autor mal nicht nur die alten Filme erwähnt hat. In der relativen Kürze kann man sicher nicht dem großen Werk Godards gerecht werden. Aber wie bitte? „Le Mépris“ war ein Anfang – die Nacktszene am Anfang finde ich schön,  oder sagen wir, die Wörter – und die Musik! -, auch wenn Godard sie gar nicht geplant hatte, das kam von den Produzenten, ein eigener Witz bei diesem Film, die Bardot? Und ohne Hintern? Also gut, dann machen wir das. Er hat ja dann den Witz gebracht, dass die Bardot schwarze Haare tragen muss, für einen Teil des Films.

Viel wichtiger sind die späten Filme, vor allem die „Histoire(s) du Cinéma“. Da ist auch nichts „anscheinend“ zitiert, sondern es wird zitiert. Von vorne bis hinten. In den Bildern, in der Sprache, in der Musik. Wenn möglich, sollte man Godards Filme im Original sehen, ohne Untertitel oder sonstwas. Dann sind sie sehr ruhig, geben Zeit, Luft, etwas dergleichen. Und: „Hélas pour moi“. Da hat Godard Depardieu einfach zurechtgestutzt. Wie er es mit allen machte, auch Delon. Es sind auf einmal einfache Gestalten in sehr seltsamen Geschichten. Bei „Hélas pour moi“ fiel mir der Wind auf, als ich ihn gestern Abend wieder einmal gesehen habe. Der Titel? Das ist Hölderlin, „Hälfte des Lebens“. Kein Mensch erwähnt das in den Nachrufen. Dabei ist es wichtig. Die Bedeutung der Hunde für Godard? Kein Wort. Das letzte Wort in „Hélas pour moi“ hat aber ein Hund. Und in „Adieu au Langage“ spielt auch ein Hund eine große Rolle. Wie sagte Godard, mit seinem Lächeln? Hunde kommunizieren nicht, sie vereinigen sich. Und dann dieser Wind in den Bäumen bei Godard. Und dann: Er hat in seiner Geschichte des Kinos Andreij Tarkowskij nicht erwähnt. Ich glaube nicht, weil er ihn nicht kannte oder schlecht fand. Sondern aus Respekt. Großem Respekt. Das heißt: Die, die er zitiert, sind nur Beispiele eines Kinos, auf das es hinauslaufen könnte. Und dann gibt es die anderen, die das einfach machen, Béla Tarr zum Beispiel. Godard? Hat Freunde und Feinde gesammelt. Kino im Kopf. Schönstes Kino – weil immer: Hommage.

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