Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

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latho
No pretty face

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Beiträge: 37,028

pinball-wizardIch finde es oftmals nicht leicht, mit dem Thema umzugehen. Aber auch hier. Tut Katharina Wagner hier das Richtige – oder geht sie doch zu weit? Wobei Richard Wagner nun ja auch alles andere als unumstritten ist. Die heftigen Gegenreaktionen zahlreicher Wagner-Fans auf Facebook stießen mir dann aber doch übel auf.

 
Tja, Wagner-Fans sind auch special, was das angeht
Zum Thema: natürlich Quatsch, bei Wagner ausgerechnet das Wörtchen „Führer“ zu ändern. Wenn man empfindlich ist, ist der ganze Themenkomplex Wagner schwierig. Aber auch nur dann, wenn man den, ein bisschen wie bei Karl May, rückwärts betrachtet. Nur weil Hitler Wagner mochte, ist Wagner nicht für Faschismus verantwortlich. Wagner ist der deutsche Tolkien (mit Musik!) – mit all den Problemen, die das mit sich bringt.
Ein bisschen ist das wie die Schreibregeln zum Gendern, die die Runde machen: Richtig durchdacht ist das nicht, wie auch, basiert ja nur auf Gefühl und nicht auf Denken (dazu Thomas Fischer auf SPON: „Die infantile Verabsolutierung von kleinsten subjektiven Einheiten (‚Gefühl‘) und ihre Aufblähung zu objektiven Kräften wie ‚Identität‘ ist zerstörerisch, vor allem aber ungebildet und dumm.“). Wenn man Wagner nach Gefühl beurteilen würde, würde ich gefühlt das ganze Werk Wagners „canceln“, da lauert ja an jeder Ecke irgendetwas Deutschtümelndes. Oder was ich, in schlechter Stimmung, dafür halte.
Also: Thielemann hat recht.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.