Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism … › Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …
bullschuetzBei aller Kritik an übermotivierten Anklägern kultureller Aneignung: Dieses neue Winnetou-Projekt ist doch, nach allem, was ich gelesen habe, tatsächlich sträflich doof. Das 19. Jahrhundert war in Amerika im Grunde ein einziger Genozid an der indigenen Bevölkerung. Wer über diese Zeit heute noch so ein Idyllchen erzählt, hat doch echt nicht alle Tassen im Schrank. Das gehört dann meinetwegen natürlich nicht verboten (und wurde es ja auch nicht), aber empörte Kritik an einer für historisches Leid derart grundignoranten Produktion, die auf die Ausbeutung der Marke Winnetou ums Verrecken nicht verzichten will, ist doch mehr als nachvollziehbar. Dass Ravensburger jetzt einknickt, mag man anprangern – aber man darf sich auch wundern, wie mutwillig blind ein Verlag eigentlich sein kann, sich überhaupt erst in diese Scheiße reinzureiten. Zusammengefasst: Ich würde da gar nix canceln. Aber dieses Projekt hat es sich redlich verdient, abgewatscht zu werden.
Naja, so einfach finde ich das nicht. Das „Idyllchen“ wird ja gerne erzählt – die Indianer vor Ankunft der Weißen, was genauso ein Unsinn ist, wie das ewige Gerede vom „Genozid“, der stattgefunden haben soll.
Na klar versucht der Ravensburger Verlag da den Namen Winnetou zu melken, „zeitgemäß angepasst“ blabla, irgendso ein Schmarn halt. Und wenn der Verlag ein Problem mit den Büchern sieht, sollen sie die eben nicht herausbringen, davon geht die Welt nicht unter (also meine nicht). Dass das aufgrund von irgendwelchen linksidentitären Laberköpfen auf Twitter passiert, wie so vieles, das regt mich dann schon eher auf. Zum einen, weil mir ahnungslose Großmäuler generell aufs Gemüt gehen, zum anderen weil die sich völlig zu Unrecht (darüber habe ich mich anderswo ausreichend ausgelassen) die Rettung der Menschheit aufs Mäntelchen geschrieben haben, zum dritten, weil der Schiss des Verlags eine Haltung ist, die mittlerweile so verbreitet ist, dass auch Kunstwerke berührt sind, die mich interessieren würden.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.