Antwort auf: jazz in den 1990ern

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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vorgartenbei mir ist diese aufnahme auch sehr weit oben im jarrett-ranking. ich dachte immer, das liegt nur an der abwechslung (motian statt dejohnette), aber da passieren so viele schöne dinge – wie du sie ja auch beschrieben hast – , dazu der sound, die atmosphäre, der andere swing…

ich habe kürzlich diese aufnahme aus den 1990ern entdeckt:

gibt es auch auf dvd, in japan, aber auch bei ecm (mit dem 1996er „live-in-tokyo“-auftritt kombiniert). da deutet sich schon die blue-note-box an, aber das schöne ist, dass ich das hinterher auch ansehen konnte – u.a. dieses highlight:
(…)
wie sich die soli hier abwechseln, ohne dass die sich überhaupt anschauen müssen, als wären sie direkt sinnlich verschaltet – bei mir öffnen sich da nochmal neue perspektiven auf jarrett.

Wie bei einer perfekt eingespielten Fußballmannschaft, deren Spieler die Laufwege ihrer Mannschaftskameraden kennen und den Ball diagonal übers Spielfeld, scheinbar ins Leere passen, wo ein Mitspieler erst im Augenblick des Abspiels hinläuft und mit einer einzigen Ballberührung die völlig überraschte gegnerische Abwehr und den Torwart überrumpelt. Erst in der nachfolgenden Zeitlupe begreift man, was da geschah. Gibt es aber nur sehr selten.

Im Video im Hintergrund eine Achterbahn und ein Riesenrad. Eigenartig.

Eigentlich müsste hier auch die 94er Aufnahme At The Blue Note (Prädikat: „besonders wertvoll“) erwähnt werden. Davon habe ich aber nur die „Single-Auskopplung“ und die auch erst seit kurzem.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)