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redbeansandriceDanke, ich lese hier mit großem Interesse mit – kann man die Posts evtl auslagern? Ich will bei Yamashita auch unbedingt bei Zeiten mehr einsteigen… Kriegt man Takeda auf Vol 1 richtig zu hören? Ist es vergleichbar mit seinem Spiel auf dem Balladenalbum?
Auf Vol. 1 spielt Takeda auf sechs der acht Stücke mit und das Line-Up ist stabil, einfach sind nicht immer alle dabei, ich glaub es gibt auch einen Duo-Track mit Piano/Drums (das handschriftliche Cover ist etwas schwer zu entziffern im kleinen Format, bei Instrumenten, die nur einmal vertreten sind – Gitarre, Posaune, Percussion, Stimme auf Vol. 2 – steht auch nicht, wer wo mitspielt, das steht nur bei den Saxern und den beiden Drummern … und bei Discogs ist das auch mühsam zusammenzutragen und nicht wirklich detailliert, weil eben auch nur die Infos von der Hülle übernommen werden [dürfen – da sind wir wieder bei den analfixierten Regeln, die es dort für gewisse Detail-Angaben halt gibt]).
Ich möchte das heute lieber nicht auslagern, weil ich das meiste nur beiläufig gehört und entsprechend auch wenig über die Musik an sich geschrieben habe. Vielleicht wird bei der nächsten Runde ein eigener Faden draus?
Das mit den Statements der NY Times finde ich interessant – ich habe v.a. bei den frühen Sachen schon manchmal den Gedanken gehabt: sind das nur imposter? (Z.B. beim seitenlangen Ayler-Cover). Aber dann finde ich die Musik so gut, dass mir das am Ende egal ist (das geht mir mit dem Takeda-Album ähnlich, das ist ja wirklich creepy nah an „Ballads“ – und dass Kikuchi bei sowas mitmacht, der zu dem Zeitpunkt schon längst anderswo unterwegs war – oder *auch* anderes gemacht hatte und machte – macht die Irritation nicht kleiner). Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, war die oft gehörte Kritik an Free-Leuten, dass sie keine Changes könnten … aber wie zum Geier hätte er dann Bennie Wallace auf einem Monk-Album begleiten können? „Sustain logical improvisation“ ist etwas anderes, das ist mir schon klar, und dass die Musik manchmal etwas Fragmentarisches hat, ist tatsächlich auch ein Gedanke, der mir ein paar Male durch den Kopf ging – aber sie hat eben auch viel Charme und immer wieder – auch mit dem NY Trio – ungeheuren Drive, etwas schlichtweg Mitreissendes. Und das gäbe es ohne Yamashita halt auch nicht … ob man’s mag oder nicht, ist eine andere Frage, aber „logical improvisation“ ist jetzt echt nicht die leichteste Kategorie zum Überprüfen, v.a. nicht bei Musik von nach dem Bebop. In den weiten Bögen des Trios der Siebziger klappt das mit den grossen Bögen für meine Ohren sehr gut, dass die Musik der Neunziger (und Nuller, aber so weit bin ich noch nicht – ich warte zudem noch auf ein oder zwei weitere Alben, hab bei Discogs wieder mal einen japanischen Anbieter versucht, der zwei Wochen alte Bestellungen noch nicht bearbeitet hat und auf meine Nachfrage nicht reagiert ) sehr anders ist – aber immer noch Überbleibsel aus dem Free Jazz in sich trägt – ist jedenfalls auch völlig klar. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn jemand die Sachen aus den Neunzigern einfach langweilig fände … so richtig zu greifen kriege ich sie jedenfalls noch nicht, aber mir gefallen die Aufnahmen gut.
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