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John Mellencamp – Die John(ny) Cougar-Jahre 1976-1982
John Mellencamp, ca. 1976
Nach seinen College-Jahren entschied sich John Mellencamp, eine professionelle Musikkarriere zu verfolgen. In David Bowies Manager Tony DeFries fand er im Jahr 1975 schließlich jemanden, der ihm seinen ersten Plattenvertrag vermittelte. Die Aufnahmen fanden im Gilfoy Sound Studio in Bloomington/Indiana, wohin John Mellencamp inzwischen gezogen war, vor allem aber in der Hit Factory in New York City statt.
Das Album Chestnut Street Incident erschien dann letztlich im Oktober 1976 auf MCA Records. Sehr zum Widerwillen von John Mellencamp hatte Tony DeFries darauf bestanden, die Platte unter dem Namen Johnny Cougar zu veröffentlichen, weil er dachte, daß der recht holprige deutsche Namen „Mellencamp“ schwer zu vermarkten sei. „[The name] was put on me by some manager. I went to New York and everybody said, ‚You sound like a hillbilly.‘ And I said, ‚Well, I am.‘ So that’s where he came up with that name. I was totally unaware of it until it showed up on the album jacket. When I objected it to it, he said, ‚Well, either you’re going to go for it, or we’re not going to put the record out.‘ So that was what I had to do…but I thought the name was pretty silly.“ (https://americansongwriter.com/john-mellencamp/)
Ein großer Erfolg war die Platte trotzdem nicht, es wurden angeblich nur 12.000 Exemplare verkauft.
Dennoch nahm John Mellencamp 1977 zusammen mit Tony DeFries eine zweite Platte („The Kid Inside“) auf, die jedoch nicht mehr erscheinen sollte, nachdem MCA ihn fallen gelassen hatte. Nachdem John Mellencamp Anfang der 80er-Jahre zu Ruhm und Erfolg gekommen war, hat Tony DeFries die Platte schließlich 1983 veröffentlicht, wozu wir später noch kommen werden.
Nachdem sich John Mellencamp von Tony DeFries getrennt hatte, wurde Rod Stewarts Manager Billy Gaff auf ihn aufmerksam und nahm ihn für sein Label Riva Records unter Vertrag. John Mellencamp zog für eine gewisse Zeit nach London, um das Album A Biography aufzunehmen (in den Wessex Sound Studios, den Basing Street Studios und in den Air Studios). Larry Crane an der Gitarre und Robert „Ferd“ Frank am Baß, die die nächsten Jahre feste Mitglieder von John Mellencamps Band werden sollten, waren an den Aufnahmen bereits beteiligt. Am Saxophon ist interessanterweise Andy Mackay von Roxy Music zu hören.
Die Platte sollte dann schließlich im März 1978 auf dem Riva-Label erscheinen. In den Staaten wurde die Platte allerdings nicht veröffentlicht.
Für das nächste Album ging es zurück in die USA: unter der Regie der Albert Brothers wurde in den Criteria Studios in Miami/Florida in der ersten Jahreshälfte 1979 das dritte Album John Cougar aufgenommen, das dann im Juli 1979 – wieder auf Riva Records – erschien. Mit „Taxi Dancer“ enthielt die Platte eine Neuaufnahme eines Songs, der bereits für das vorhergehende „A Biography“ eingespielt worden war. Zusätzlich war das für das vorige Album aufgenommene „I Need a Lover“ auch auf der neuen Platte vertreten (und sollte John Mellencamp dann auch seinen ersten Top 40-Hit in den Staaten bescheren).
John Mellencamps erste Platte, die in die Billboard Top 200 einziehen sollte.
„The Colonel“ Steve Cropper saß dann im Produzentenstuhl für das nächste Album. Nothin‘ Matters and What If It Did erschien im September 1980, erneut auf Riva Records.
Das folgende, fünfte Album sollte für John Mellencamp dann den kommerziellen Durchbruch bringen. Wieder in den Criteria Studios in Miami/Florida, aber auch in den Cherokee Studios in Hollywood/Kalifornien eingespielt, erschien American Fool im April 1982 und sollte John Mellencamps einziges Album bleiben, das in den Billboard Top 200 Platz 1 erreichte, und das gleich neun Wochen lang.
Der Erfolg von „American Fool“ veranlaßte dann auch Tony DeFries, das 1977 für MCA aufgenommene, aber unveröffentlicht gebliebene Album The Kid Inside im Januar 1983 auf seinem eigenen MainMan-Label zu veröffentlichen.
Dies war das letzte Album von John Mellencamp, das unter dem Namen „John(ny) Cougar“ veröffentlicht wurde. Ab der nächsten Veröffentlichung sollte dann endlich auch sein Nachname „Mellencamp“ auf den Plattencovern auftauchen.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)