Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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herr-rossi
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bullschuetz
Im Vergleich zu diesem Thread hier steht zwar nichts grundlegend Neues drin, aber dem Fazit schließe ich mich gerne an:
„Wer über kulturelle Aneignungen nur noch im Modus des Verbots reden kann, der übersieht ihre schöpferische und auch emanzipatorische Kraft – und dass es in Wahrheit überhaupt keine Kultur ohne sie gibt. Dagegen wäre eine Ethik der Aneignung zu setzen, die einerseits die Machtverhältnisse mitdenkt, andererseits aber auch um die Ursprungslosigkeit aller kulturellen Verhältnisse weiß.“
Interessant: Mitte August erscheint Balzers Buch „Ethik der Appropriation“.

Darauf bin ich tatsächlich gespannt. Wer „cultural appropriation“ nur als Aufforderung zu Verboten versteht, hat auch meiner Ansicht nach etwas grundsätzlich falsch verstanden (und das gilt für Anhänger wie für Kritiker des Konzepts). Aber selbstverständlich ist kultureller Austausch unter den Bedingungen einer postkolonialen Gesellschaft auch nicht per se „unschuldig“. Es sollte doch eigentlich jeder kulturell interessierte Mensch daran interessiert sein, dass kultureller Austausch auf Augenhöhe und gegenseitigem Respekt beruht.

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