Antwort auf: jazz in den 1990ern

#11850403  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy-tail-wind
Ich hab mich da ziemlich durchgehört … fast alles auf Blue Note und das eine oder andere weitere (und auch die ganzen Sachen mit Motian). „Rush Hour“ ist auch wegen Schuller so gut, andere Favoriten sind „From the Heart“ mit Michel Petrucciani am Klavier, „Trio Fascination (Edition One)“ mit Dave Holland und Elvin Jones, die Dameron-Memorial-Band („52nd Street Themes“ und „On This Day At The Vanguard“ – einmal Studio, einmal live, kann gar nicht recht sagen, welches ich lieber mag), die Alben mit Hank Jones (das waren zunächst „I’m All For You“ und „Joyous Encounters“ mit George Mraz und Paul Motian, dann kam noch „Kids – Live at Dizzy’s Club Coca-Cola“ im Duo und später auch noch „Classic! Live at Newport“ wieder im Quartett, aber mit Mraz und Lewis Nash). (…)

Hui, das ist aber allerhand!

Ein echter Lieblingsmusiker war Lovano allerdings nie, dafür berührt mich sein Spiel zu wenig … aber er ist mit allen Wassern gewaschen und wahnsinnig gut, keine Frage!

Er ist offenbar sehr breit aufgestellt und tanzt auf vielen Hochzeiten. Alleine Rush Hour und das Paul Motian Trio sind ja völlig unterschiedliche Sachen, aber er beherrscht alles beides. Dazu Sinatra, Caruso, klassisches Quartett-Format mit Standards … Toll, aber vielleicht leidet das individuelle Profil etwas darunter. Obwohl … ich finde sein Spiel schon recht prägnant und gleichzeitig flexibel.

wg. Paul Motian Trio müsste ich noch mal weiterforschen. At The Village Vanguard hat mich beim Wiederhören nach vielen Jahren doch sehr beeindruckt.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)