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friedrich
gypsy-tail-windDas finde ich eins von Lovanos besten Alben!
Ah, das ist schön! Was kennst du außerdem von Lovano? Ich kenne zugegeben nicht viel. Live At The Village Vanguard hatte mich damals nicht so beeindruckt. Rush Hour ist allein schon wg. der Orchestrierung etwas Besonderes.
Ich hab mich da ziemlich durchgehört … fast alles auf Blue Note und das eine oder andere weitere (und auch die ganzen Sachen mit Motian). „Rush Hour“ ist auch wegen Schuller so gut, andere Favoriten sind „From the Heart“ mit Michel Petrucciani am Klavier, „Trio Fascination (Edition One)“ mit Dave Holland und Elvin Jones, die Dameron-Memorial-Band („52nd Street Themes“ und „On This Day At The Vanguard“ – einmal Studio, einmal live, kann gar nicht recht sagen, welches ich lieber mag), die Alben mit Hank Jones (das waren zunächst „I’m All For You“ und „Joyous Encounters“ mit George Mraz und Paul Motian, dann kam noch „Kids – Live at Dizzy’s Club Coca-Cola“ im Duo und später auch noch „Classic! Live at Newport“ wieder im Quartett, aber mit Mraz und Lewis Nash). Aber diverse weitere finde ich auch ganz gut, z.B. das Sinatra-Album (obwohl ich den Gesang seiner Frau nicht sehr mag), das Duo mit Gonzalo Rubalcaba, und an manchen Tagen finde ich auch „Viva Caruso“ super, und die Doppel-CD aus dem Village Vanguard mit zwei Quartetten (eins im „Ornette-Format“ mit Tom Harrell, das andere konventioneller mit Mulgrew Miller) ist auch gut. Die Band mit Esperanza Spalding hat dann nicht mehr so wirklich eingeschlagen, und Trio Tapestry finde ich etwas schwierig, das zweite Album („Garden of Expression“) ist hier und gefällt mir immerhin deutlich besser als ein Live-Set im Sommer 2019 auf der riesigen Bühne in Antwerpen, auf der diese Musik wohl etwas verloren war.
Als Sideman neben Motian auch die drei Alben mit John Scofield sowie der Nachzügler ScoLoHoFo, und noch mehr das Live-Album mit Jim Hall, „Grand Slam: Live at the Regattabar, Cambridge, Massachussets“ – und „Roma“ mit Enrico Rava ist auch ein toller Konzertmitschnitt.
Lustigerweise habe ich Lovano und Motian am selben Abend im November 2000 zum ersten Mal (Motian zum einzigen) live gesehen, das war so ein Doppelpacket mit lokalen Musikern: Lovano spielte mit dem Trio des Basler Pianisten Hans Feigenwinter, Paul Motians Trio (mit Chris Potter und Marc Johnson) wurde durch den schweizer Gitarristen Philipp Schaufelberger ergänzt (und Lovano stiess dann auch noch dazu). Da hatte mich Lovano nochmal stärker beeindruckt als von den diversen BN-Alben aus den Neunzigern, die ich da schon kannte. Ein echter Lieblingsmusiker war Lovano allerdings nie, dafür berührt mich sein Spiel zu wenig … aber er ist mit allen Wassern gewaschen und wahnsinnig gut, keine Frage!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba