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vorgarten
das mag sich aus heteronormativer perspektive so darstellen. aber es ging hier z.b. um asexuelle, und die entsprechende bewegung hat ein paar valide gesellschaftspolitische kritische positionen, aus konkreten erfahrungen entwickelt, die überhaupt nicht z.b. von schwulen wie mir repräsentiert werden könnten, die oft denken, für alle im spektrum sprechen zu können. die ausdifferenzierung macht total sinn, skepsis gegenüber allgemeiner akzeptenz und normalisierung haben trotzdem die meisten im spektrum wahrscheinlich gemeinsam, und strategisch wird man im bedarfsfall natürlich wieder mit einer stimme sprechen. um identitäten geht es nämlich nur bedingt, sondern um geteilte diskriminierungserfahrungen. deswegen ist es sehr wichtig (und auch das gehört zur ausdifferenzierung), rassismen, sexismen usw. im lgbt*-spektrum zu reflektieren. tut mir natürlich super leid, wenn die heteros davon genervt sind und sich das mit der akzeptanz dann nochmal anders überlegen.
Dem stimme ich komplett zu. Mir ging es auch überhaupt nicht um die Positionierung und Abgrenzung als eigene Gruppe an sich. Was ich als kontraproduktiv einschätze, ist ausschließlich, dass es anscheinend nicht möglich ist, eine „klassische“ Regenbogenflagge als Symbol für „bunt“ zu lesen oder irgendwo hinter dem „L“ ein „*“, „+“ oder anderes Symbol anzuschließen.
Zu viel explizit zu einer Gruppe zusammenzuschließen führt m. E. dann wieder zu Abgrenzungsbewegungen wie z. B. der transgender-feindlichen LGB-Alliance auf der Insel des Schreckens. Und das wird dann sehr schnell sehr unschön.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick