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nicht_vom_forum
vorgarten
nicht_vom_forumWenn der Preis dafür, dass homosexuelle Paare jetzt weitgehend als normal wahrgenommen werden, ist, dass alle paar Jahre ein paar Streifen an die Regenbogenflagge angefügt werden, dann finde ich das nicht zu hoch.
das hätte, würde es stimmen, immer noch nichts miteinander zu tun.
Es hat m. E. dahingehend etwas miteinander zu tun, dass wir jetzt gerade eine Ausdifferenzierung erleben, die überhaupt erst stattfinden kann, weil viele Themen rund um sexuelle Identität jetzt (also seit einigen Jahren) erstmals auf breiter Basis benannt werden. Und diese Benennung führt (hoffentlich) zur Normalisierung und Anerkennung. Streifen hin oder her.
das mag sich aus heteronormativer perspektive so darstellen. aber es ging hier z.b. um asexuelle, und die entsprechende bewegung hat ein paar valide gesellschaftspolitische kritische positionen, aus konkreten erfahrungen entwickelt, die überhaupt nicht z.b. von schwulen wie mir repräsentiert werden könnten, die oft denken, für alle im spektrum sprechen zu können. die ausdifferenzierung macht total sinn, skepsis gegenüber allgemeiner akzeptenz und normalisierung haben trotzdem die meisten im spektrum wahrscheinlich gemeinsam, und strategisch wird man im bedarfsfall natürlich wieder mit einer stimme sprechen. um identitäten geht es nämlich nur bedingt, sondern um geteilte diskriminierungserfahrungen. deswegen ist es sehr wichtig (und auch das gehört zur ausdifferenzierung), rassismen, sexismen usw. im lgbt*-spektrum zu reflektieren. tut mir natürlich super leid, wenn die heteros davon genervt sind und sich das mit der akzeptanz dann nochmal anders überlegen.
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