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nicht_vom_forum
Hier im Thread zumindest gönne ich mir den Luxus, das zu ignorieren. Mich stört halt an der Gruppe der „Wokeness-Warner“, dass sie (Absichtlich? Weil es an die eigenen Pfründe geht?) das Kind mit dem Bade ausschütten. Dass die LGB*-Buchstabensuppe zunehmend absurd wird, halte ich eigentlich für offensichtlich (siehe auch @.motorwoelfs Beitrag). Letztendlich sind entweder alle Nicht-Binär (ja!) oder niemand ist es. Aber dass es da einige mit der Erfindung neuer Schubladen übertreiben, ändert doch nichts daran, dass es Homosexuellenfeindlichkeit und Sexismus gibt und es sich noch lange nicht um gelöste Probleme handelt. Ähnliches gilt auch für Rassismus/Fremdenfeindlichkeit in den verschiedenen Ausprägungen.
Und genau darum kotzt mich diese gegenseitige Abgrenzerei, die Ignoranz ja so an. Das ist zwischen diskriminierten Gruppen der Fall, und natürlich erst recht gegenüber „der Mehrheit“. Dass ich beispielsweise dagegen bin, die Worte Neger und Nigger so wie ähnliche Worte überall und in allen Kontexten zu streichen, weil ich der Meinung bin, dass eine solche Maßnahme zu einem Weißwaschen der Geschichte führen kann, weil es mir wichtig ist, dass wir früher den einen Begriff völlig wertfrei gesagt haben (und uns als Antirassisten verstanden), während der andere immer ein Begriff zum Ausdruck des Hasses war und weil ich diesen Unterschied thematisieren können möchte (und weil „N-Wort“ als Ersatz in Diskussionen nun wirklich dämlich ist, denn, Überraschung, der Schwarze ist nicht doof, der weiß, was gemeint ist und hört das Wort im Kopf dennoch), deswegen gelte ich vielen mittlerweile als rechts. Komischerweise nur in den sozialen Medien, in meinem Umfeld gelte ich als links und antirassistisch, gerade auch bei den vielen Immigranten in meinem Umfeld. Und so nehme ich mich auch selbst wahr, fühle mich eigentlich als Ally, aber wenn man immer und immer wieder letztlich wegen der Hautfarbe, des Geschlechts und kleineren Meinungsunterschieden (es ist ja nicht so, dass ich jemanden mit problematischen Worten bezeichne oder die Erlaubnis dazu haben will) in einen Topf geworfen wird mit Nazis, dann ist es gar nicht so leicht, nicht irgendwann einfach „Leckt mich und kämpft euren Kampf allein!“ zu sagen.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame