Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 6,438

latho
Du umgehst da aber die Tatsache, dass es privilegierte Gruppen in der „wokeness“ gibt, Schwarze, Frauen und Teile aus dem LGBT+-Alphabet (einige Buchstaben fallen da langsam heraus).

Hier im Thread zumindest gönne ich mir den Luxus, das zu ignorieren. Mich stört halt an der Gruppe der „Wokeness-Warner“, dass sie (Absichtlich? Weil es an die eigenen Pfründe geht?) das Kind mit dem Bade ausschütten. Dass die LGB*-Buchstabensuppe zunehmend absurd wird, halte ich eigentlich für offensichtlich (siehe auch @.motorwoelfs Beitrag). Letztendlich sind entweder alle Nicht-Binär (ja!) oder niemand ist es. Aber dass es da einige mit der Erfindung neuer Schubladen übertreiben, ändert doch nichts daran, dass es Homosexuellenfeindlichkeit und Sexismus gibt und es sich noch lange nicht um gelöste Probleme handelt. Ähnliches gilt auch für Rassismus/Fremdenfeindlichkeit in den verschiedenen Ausprägungen.

Ich bleibe dabei (wie auch schon geschrieben): das Problem sind ganz grundsätzlich das abnehmende Bildungsniveau und die damit verbundene Unfähigkeit Kontext zu erkennen.

Ja.

Da könnte man sagen, gut, dass betrifft eine kleine universitäre Gruppe, muss man ähnlich genau beachten, wie die Irrungen und Wirrungen der Kleinst-K-Gruppen Ende der 70er. Aber dann gibt es Twitter – auch so ein Scheinriese, dem riesige Bedeutung beigemessen wird. Und die Online-„Journalisten“, die ihre Themen daraus beziehen, bzw zur selben Gruppe der in den 00ern an den Unis Sozialisierten gehören wie die auf Twitter nach Aufmerksamkeit Heischenden.

Das ist allerdings immer noch meine tatsächliche Wahrnehmung. Es gab jetzt 2 deutsche/schweizer Fälle, bei denen Dreadlocks irgendwie thematisiert wurden und das gesamte Feuilleton bekommt Schnappatmung.

Wie geschrieben: Hätte der Betreiber etwas Eier in der Hose gehabt, hätte er sich die „Beschwerden“ angehört, genickt und das Konzert stattfinden lassen, wie es sich für jemanden gehört, der einen Auftritt bei einer Gruppe bucht.

Ja.

Die paar Tweets über „Rassismus“ hätte keiner beachtet.

Das weiß vorher natürlich niemand, aber es hätte im Rückblick wohl kaum schlimmer kommen können als dass fast die gesamte deutschsprachige Presse über die Absage berichtet – in beiden Dreadlocks-Fällen.

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick