Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 37,711

motoerwolf@latho: Zustimmung. Als woke „Antirassisten“ angefangen haben, den Begriff PoC zu BIPoC zu erweitern, war doch im Grunde schon klar, wohin die Reise geht. Manche Gruppen müssen eben extra herausgestellt werden, damit auch sicher ist, wer die Opferolympiade gewinnt. Der gleiche Unsinn ist es, die LGBT-Flagge ständig um irgendetwas zu erweitern. Wer nicht begreift, dass es mehr als zwei, drei Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten gibt, wird durch eine erweiterte Flagge sicher nicht umgestimmt. Dafür treiben immer kleinere Gruppen immer weiter die Spaltung der Community voran. Und auch das Unverständnis der sich als monogame, hetereosexuelle, binäre Mehrheit Begreifenden. Wenn zum Beispiel Asexuelle jetzt zum Teil so tun, als hätten sie die gleichen Probleme wie ein Homosexueller sie teils bis heute hat, und das mit der Sexualisierung der Gesellschaft begründet, dann ist das für mich lächerlich und nur ein Schrei nach Beachtung. Uns wurden halt 15 Minuten Ruhm versprochen, und jetzt hängen ganze Existenzen daran, um jeden Preis wahrgenommen zu werden. Dann werden eben auf dem CSD feiernde Polizisten mit Hass überzogen, weil es beim CSD ja gerade um den Kampf der Community gegen die Polizei gegangen ist. Oder Menschen, die „nur“ einen Fetisch haben, das Recht auf Teilnahme am CSD abgesprochen.

 
Das ist ja das Konzept der identity politics. Die eigentlich banale Tatsache, dass jeder von uns am Tag dutzende Rollen/“Identitäten“ innehat, wird da völlig ausgeblendet, es gibt nur die eine entscheidende Identität, die dem „alten weißen Mann“ gegenübersteht. So ist dann jemand wie Beyoncé „benachteiligter“ als ein weißer Arbeitsloser in West Virginia, denn der ist ja immerhin weiß (ich finde, die Aussage nicht mehr, war auch nicht unbedingt Beyoncé, aber wurde neulich in einem Interview so gesagt). Wie geschrieben: no class.
Die Tatsache, dass viele der Linksidentitären selber weiß oder männlich, oft auch älter und damit eigentlich der „Feind“ sind, wird durch das Konzept von „allyship“ umgangen, die weiße Person ist ein Verbündeter, damit auf der richtigen Seite. Inzwischen ist sogar zu beobachten, dass „allies“ z.B. schwarzen Personen vorgezogen werden, wenn diese Schwarzen die „falsche“ Einstellung haben. Wie gesagt: die Mittelschicht in universitären Zirkeln und Colleges will die Welt durch „Repräsentation“, Sprachveränderung, ganz generell symbolische Politik verändern. Spart Steuern, ist bestimmt nicht sozial „gefährlich“ und ein prima Vehikel für den Kultur-Bürgerkrieg in den USA.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.