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Ein Teil des „Problems“ rührt sicherlich daher, dass für uns alle Mode mehr oder weniger frei zugängliche ist. Wir können unseren eigenen Dresscode festlegen. Wir müssen uns keiner Subkultur, Bewegung, Ethnie, Berufsschicht und/oder sozialen Schicht zugehörig fühlen, um unsere Kleidung und Aussehen abzustimmen. Trage ich heute Anzug, bin ich genauso wenig ein Funktionär wie Skinhead, sollte ich morgen eine Buzz Cut Frisur wollen. Und dies ist wohl auch der Punkt, wieso viele für dieses Thema nicht sensibilisiert werden können oder wollen. Unabhängig davon, welchen Ursprung Frisuren oder Kleidungsstücke haben, zielte Mode in der Regel für die Masse ausschließlich auf optische Komponenten ab. Eine Art clean washing für die Alltagsnutzung. Nicht, weil ich es nicht verstehen möchte, aber wie wäre denn der Ansatz, dass es auch positiv verstanden werden könnte und als Austausch der Kulturen zu verstehen ist, wenn eine Frisur, die Teile der Schwarzen aus Protest gegen Unterdrückung trugen/tragen, auf gesellschaftliches Gefallen stößt und von Weißen aufgegriffen wird und dadurch Grenzen zwischen Schwarz/Weiß aufgebrochen werden? Eine der besten Waffen gegen Rassismus ist, wenn die weiße Gesellschaft Ausdrucksformen der Schwarzen übernimmt. Für mich heißt dies nämlich Akzeptanz, Bereicherung und Identifikation. Aber vielleicht bin ich zu weiß um wirklich zu merken, dass Dreadlocks bei Weißen ein Übergriff auf Schwarze darstellen.
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