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bullittWäre schon nett, meine Antwort im Kontext zu belassen. Ich bezog mich konkret auf diese Aussage: Das Tragen von Dreadlocks außerhalb der Rastafari-Bewegung ist auf jeden Fall eine kulturelle Aneignung, egal welche Hautttönung die Träger:innen haben. Fragt sich, wer sich hier dumm stellt. Das ignorante Mindset, was aus so einen Post spricht, ist jedenfalls schon sehr bezeichnend. Nur weil die eigene Beschränktheit einem beim Stichwort Dreadlocks nur Bob Marley in den Sinn spült. Man erkläre mal einem Sadhu, dass er gefälligst aufhören soll, sich frisurentechnisch bei den Rastafari zu bedienen. Da prägen derart spezifische Frisuren keine Geschichte von Rassismuserfahrungen und haben seit Jahrzehnten einen kaum minderen Einfluss auf westliche Popkultur (Stichwort Goa). Und nun? Man muss die jahrhunderte alten Traditionen von Dreadlocks in sämtlichen Kulturkreisen also nicht mal erst bemühen, um festzustellen, was für ein denkbar schlechter Vorwand sie für identitätspolitische Kämpfe sind. Am Ende stellt sich nämlich die spannende Frage, wer hier eigentlich was zu Unrecht vereinnahmt.
Guter Einwand. Könnte es denn sogar sein, dass sich die Rastas kulturell mal schnell bei den heiligen Männern Indiens bedient haben, die schon viel länger Dreadlocks tragen? Haben sie womöglich sogar das Kiffen übernommen? Haben die weissen Kids die Dreads womöglich zuerst über Goa kennengelernt? Oh weh! Abgründe tun sich auf…
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