Antwort auf: jazz in den 1990ern

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gypsy-tail-wind
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Ich weiss, dass bei der Band gerne von „Nostalgie“ geschrieben wird – aber so höre ich das eigentlich gar nicht. Eher als eine Fortschreibung von etwas, was es vielleicht in der Form gar nie so wirklich gegeben hat? Ich denke hier nur ein wenig laut nach, ohne darauf bisher viele Gedanken verschwendet zu haben, aber ist das ev. eine ähnliche Form der „erfundenen Tradition“, wie sie in den Neunzigern in Europa von Jazzern entwickelt wurde, die sich auf „Folklore“ bezogen (Trovesi, Sclavis etc.)? Jedenfalls ist der Sound dieser Band – des Quartet West – in der Musik der Vierzigerjahre unvorstellbar. Und hätte Haden es gewollt, hätte die Band ja auch anders klingen können (oder anders aufgenommen/produziert werden)?

Dieser Gedanke stellt natürlich nicht in Abrede, dass ein ganzes Netz von Bezügen gesponnen wird (das wird ja später noch deutlicher, wenn sogar noch Samples eingestreut werden). Aber für meine Ohren ist das eher ein postmodernes als ein nostalgisches Projekt :-)

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