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Kansas City – Original Motion Picture Soundtrack (1996)
Der Robert Altman-Film (an den ich mich nur vage erinnere) spielt im Kansas City der 30er Jahre und für die Filmmusik re-animiert eine Allstar-Band die Musik der damaligen Zeit. Und das gelingt hier sehr gut! Das klingt so, als als sitze man in einem Nachtclub und kriegt eine heiße Show geboten. Hier und dort gibt es etwas instrumentale Akrobatik, wilde growls und man hört das Publikum schwatzen und applaudieren. Einige Musiker nehmen sogar die Rollen der Vorbilder aus den 30ern ein, Coleman Hawkins, Ben Webster, Lester Young, Mary Lou Williams. Man kann seinen Spaß damit haben!
Mit dabei Nicholas Payton, David Murray, Don Byron, James Carter, Joshua Redman, Geri Allen, Ron Carter u.a. Und im Kleingedruckten verbirgt sich Steven Bernstein, der einige Stücke arrangiert und wohl auch co-produziert hat.
Klaro ist das hemmungslos nostalgisch. Ich hatte mal den „Moten Swing“ von diesem Album in einen Blind Fold Test geschmuggelt. Original und Fälschung konnten selbst Experten damals nur schwer auseinanderhalten.
Hier gibt’s eine komplette Session der Kansas City Band zu sehen:
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)