Antwort auf: jazz in den 1990ern

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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redbeansandriceich kenn eigentlich nur das Katz und das Lieder Album so richtig… Music for Six Musicians fand ich auch mal sehr gut, ist aber ewig her… inzwischen hab ich ein paar CDs, aber urspruenglich waren das bei mir auch alles Kassetten, gezogen von den CDs aus der Stadtbuecherei, die man sich fuer 3 Mark ausleihen durfte (off topic, oder auch nicht: mir fiel vorhin zum ersten Mal seit langem ein Fuenfmarkstueck in die Haende, ein komisches Gefuehl, einerseits total vertraut, andererseits halt auch nicht mehr… aehnlich wie mit mancher Musik, die man seit damals nicht mehr gehoert hat… der gleiche Zeitkorridor, den man nicht mehr oft betritt)

Weiß du noch, was ein „Groschen“ ist? ;-)

Ja, geht mir ähnlich mit dieser Musik aus den 90ern. Damals viel gehört, aber dann fast in Vergessenheit geraten. Bis man die alten Platten wieder aus dem Regal zieht.

gypsy-tail-wind(…)
Mit Byron wurde ich ja nie so richtig warm, das Trio-Album mit Moran/Hart fehlt mir immer noch (hatte damals einen Mitschnitt von einem Festival im Radio gehört und war nicht überzeugt von Byron selbst), aber das Katz-Album habe ich schon lange, und „Music for Six Musicians“ neulich mal nachgeholt, liegt zum Wiederhören bereit. Ziemlich gerne mag ich die Hommage an Junior Walker („Do the Boomerang“), auf dem er fast nur Tenorsax spielt. Aber typisch ist das wohl nicht gerade. Andererseits: bei jemand wie Byron gibt es „typisch“ vielleicht auch nicht im herkömmlichen Sinn.

Do The Boomerang hatte ich auch mal. Warum, warum nur habe ich das mal abgestoßen? Arrrgh!

redbeansandriceich glaub bei Byron gibt es „typisch“ echt nicht… und das haben auch nicht viele geschafft – der Preis war allerdings hoch… hab fast das Gefuehl, er spielt vor allem Tenor mittlerweile (zB auf den Videos mit deJohnette, die irgendwo online waren)

Es ist wohl typisch für Byron, dass er sich immer wieder andere Themen sucht und historische Musik ausgräbt und wiederbelebt. In der Wikipedia kann man nachlesen, dass er in einer jüdisch geprägten „hood“ aufwuchs und für ihn als Klarinettist u.a. Artie Shaw ein Vorbild war. Er kam also mit Musik aus sehr unterschiedlichen Richtungen in Kontakt und verarbeitet das in seiner eigenen Musik. Er hat auch immer wieder mal an Universitäten unterrichtet. Ein Musikologe.

Mit „hoher Preis“ meinst du wahrscheinlich, dass man bei ihm nicht ohne weiteres eine Handschrift erkennen kann, man durch ständige Stilwechsel nie weiß, was von ihm zu erwarten ist, und er dadurch schwer vermarktbar ist?

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)