Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Die Beschreibung passt sehr gut zu meinen Eindrücken (also hart/kunstlos, eine Essenz, der aber eben auch etwas fehlt). Ich mache mich da sicher wieder mal dahinter!

Bin jetzt bei der letzten Runde mit Escoudé:

Christian Escoudé – Saint Germain-des-Près: The Music of John Lewis | Das geht natürlich wieder voll an mich, ich mag die Stücke von Lewis unglaublich gerne, und die Umsetzung hier passt mir auch sehr. Jean-Baptiste Laya spielt die Rhythmusgitarre, Thomas Bramerie einen soliden, ausschwingenden Bass (Pierre Michelot lässt grüssen), Billy Hart sorgt am Schlagzeug für leise Irritationen und viel Abwechslung, dazu kommen die Solisten Lew Tabackin (ts) und Stéphane Belmondo (t/flh), der erste robust und kernig, der zweite eher verspielt und luftig. Luftig klingt dann Tabackin an der Flöte auch – z.B. in „Milestones“, der einzigen Komposition, die nicht von John Lewis stammt. Das Titelstück spielt Escoudé unbegleitet und „Skating in Central Park“ als Duo mit Tabackin an der Flöte.

Das ergibt ein echt schönes Ganzes. Aufgenommen im Juli 2012 in Brüssel (und von Mark Wilder in New York gemastert, der ist doch sonst primär bei Sony aktiv?), ist das auch schon ein Nachtrag, auf dem dann auch das Gitanes-Logo nicht mehr zu finden ist, dafür wieder jenes von EmArcy. Produziert hat Jean-Philippe Allard, Yann Olliver ist als executive producer aufgeführt. Und Farida Bachir als A&R – und das schlägt dann die Brücke zu den Impulse-Produktionen von Allard, an denen sie wieder beteiligt war und die so zwei Jahre später losgehen. Für Escoudé jedenfalls ein wie ich finde wunderbarer, quasi tiefenentspannter Schlusspunkt einer schönen Reihe von Alben, von denen mir noch drei fehlen, glaub ich (u.a. die Django-Hommage – ich hatte mal vier „aussortiert“, aber das „Gipsy Waltz“ neulich nachgeholt, die anderen drei folgen wohl auch mal noch nach).

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