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lotterlotta Hatte von Abbey Lincoln vorher keine Leaderalben, das hat sich nun dank der Anregungen hier und zum Leidwesen meines Kontos ein wenig geändert, extreme Suchtgefahr…..“Live in misty“ wird aber wohl unrealistisch bleiben, zu teuer und zur Zeit zumindest bei discogs in nicht akzeptabler Qualität.
schön, dass du damit so viel anfangen kannst. aus dieser phase finde ich noch das enja-album TALKING TO THE SUN unverzichtbar, die beiden live-alben mit der holiday-hommage mag ich nicht so, wegen harold vick (guter mann, aber hier finde ich ihn ein bisschen langweilig), aber auch davon gibt es fans.
Betrachtest du alles nach Roach und vor Gitanes als eine Phase? (Ich frage, weil 1973 und 1987 ist ja nicht direkt gestern und heute.)
tatsächlich waren die nächsten aufnahmen nach japan ja erst 7 jahre später die mit shepp in paris… ich würde das schon als phase zusammenfassen, ihre lebenssituation war da wohl gleichbleibend prekär, es gab gelegentliche auftritte (ohne feste band), fast nur durch zufall zustande kommende aufnahmen, ein paar tv- und filmjobs (nachdem sie ja 1969 noch für einen grammy nominiert war – und sie taucht ja absurderweise 1971 in MISSION:IMPOSSIBLE auf…). japan kam dank der philipps-vertretung, was paris angeht, weiß ich das nicht genau (durch shepp und waldron?), der auftritt bei cedar walton (der pianist ihrer ersten band) aus alter verbundenheit, das erste enja-album 1984 ziemlich sicher durch steve coleman, der ja damals gerade von stefan winter für enja gecastet wurde (woraus dann nichts wurde), daran anschließend wohl die live-alben und die kleine zusammenarbeit mit geri allen für den DRUGSTORE COWBOY soundtrack – und 1990 kam dann nicht nur monsieur allard, sondern auch die tolle kleine rolle in MO‘ BETTER BLUES, da fängt wirklich was neues an.
Danke!
Das „Neue“ 1990 scheint mir schon klar, aber ob da nicht schon bei Enja der nächste Schritt stattfand, die Lebenssituation sich änderte, wusste ich halt nicht. Die Aufnahmen mit Waldron und das Album aus Paris werd ich auch im Urlaub dabei haben.
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Jetzt das erste Bier (Ferien!) und Runde 3 mit Steve Grossman:
Steve Grossman in New York | Zwei Tage im September 1991 im Sweet Basil mit McCoy Tyner, seinem Bassisten Avery Sharpe und einmal mehr Art Taylor – der mir übrigens auf diesen späten Aufnahmen besser gefällt als auf all den Alben, die er in den späten Fünfzigern machte. Tyner bringt eine ganz andere Qualität mit als Harris davor, das hat viel mehr Druck, geht so nach vorn wie das Trio, aber ist klanglich natürlich viel reicher (was ich gut finde, Grossman allein ist auf Dauer etwas zu wenig). Zum Einstieg mit „Speak Low“ und „My Ship“ fast 24 Minuten Kurt Weill, dann „Softly as in a Morning Sunrise“, „Impressions“, „Over the Rainbow“, Grossmans Original „Love for Sal“, und Damerons „Good Bait“ zum Abschluss. „Steve Grossman is the greatest today“, wird Michael Brecker in Francis Dreyfus‘ kurzen Liner Notes zitiert. Und ja, das ist verdammt guter Mainstream-Jazz. Ich kannte die früheren Sachen von Grossman nicht, als ich die ersten dieser Aufnahmen aus den frühen 90ern kennenlernte – und hab länger gebraucht, um zu verstehen, warum mit diesen späten Alben Erzählungen von Enttäuschungen und nicht erfüllten Hoffnungen einher gingen. Aber einfach so für sich genommen sind das halt schon tolle Aufnahmen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba