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abbey lincoln, over the years (2000)
ich gehe mit den damen und herren des jazzgesangs weiter in die nuller. lincoln hat eine neue rhythm section, zwei partiell eingesetzte klagfarben (die gitarre von kendra shank z.b., die später noch ein lincoln-hommage-album aufnehmen wird) und zwei gäste: joe lovano und jerry gonzalez. beide sind wunderbar, das kann man nicht anders sagen – lovano hat die aufnahmen später als karrierehöhepunkt bezeichnet, er dachte wahrscheinlich: schon coleman hawkins hat in lincoln-songs soli gespielt. höhepunkt für mich – neben der a-capella-version (wie schon 1957) von „tender as a rose“, der ballade von einer missbrauchten frau, hier mit feministischem twist („sometimes the rose was he“) – ist für mich ihre version von bernsteins „lucky to be me“, einer ganz rührend naiven bescheibung einer liebe auf den ersten blick, die die 70-jährige lincoln sehr abgeklärt, entspannt, nur mit ihrer teenie-rhythm-section aufnimmt, die sich ganz offen und unironisch in die alten akkorde wirft.
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