Re: Bon Jovi

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skraggy

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kleinunddickhmm, vieleicht reden wir auch an einander vorbei. lass es mich mal so ausdrücken: während die leoparden in den 80ern noch halbwegs geschweinerockt habe, haben sie ca. 1993 wohl beschlossen, nur noch halbgare rocker und überzuckerte balladen abzuliefern. und genau da seh ich die parallele zu bj oder bryan adams.

Ob der von dir skizzierte Weg für Bryan Adams zutrifft kann ich nicht sagen, ist er doch nicht meine Baustelle. In Bezug auf Def Leppard muss ich aber widersprechen. Nach dem ’87er „Hysteria“ hat die Band mit „Adrenalize“ (’92) und „Euphoria“ (’99) zwei Alben veröffentlicht, welche die Linie dieses Albums weiterverfolgt bzw. wieder aufgenommen haben. Dazwischen veröffentlichten sie mit „Retro-Active“ (’93) ihre härteste Scheibe seit „High N‘ Dry“ – zugegeben, ein „richtiges“ Album war dies nicht, sondern eine Kollektion neu aufgenommener Raritäten und B-Seiten – und mit „Slang“ (’96) ein Album, das gekonnt den damaligen Zeitgeist atmete und nicht gerade vor überzuckerten Balladen strotzte. Lediglich „X“ (’02) kann man den von dir formulierten Vorwurf machen, stellte es wohl den verzweifelten Versuch dar, mit Hilfe von außenstehenden und durch ihre Arbeit für diverse Boygroups hiterpobten Songschreibern, an die kommerziellen Hochzeiten der ’80er und frühen ’90er anknüpfen zu können. Das Ergebnis war in diesem Fall wirklich ein unausgegorenes Sammelsurium aus triefenden Balladen und Alibi-Rockern. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Die angenehm erdige Produktion des aktuellen Cover-Albums „Yeah“ und der ein oder andere Interviewschnipsel lassen hoffen, dass Def Leppard solche Spielereien zukünftig bleiben lassen und sich wieder auf das konzentrieren, was sie am besten können: eingängigen Hard- bzw. Poprock schreiben.

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