Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Das ist ein sehr schönes Album! Hatte ich erstmals in einer japanischen Ausgabe auf Vinyl … weil das Ding damals nicht auf CD zu kriegen war notabene ;-)

@vorgarten Brasilien ist halt noch so eine Kiste, die ich bisher kaum angerührt habe, bräuchte noch ein Leben mehr dafür. Aber das Album merke ich mir mal, gibt ja ein frz. CD-Reissue.

Hier jetzt die letzte Runde von Randy Weston (bis zum Duo mit Billy Harper Jahre später) auf Gitanes/Verve:

Randy Weston – Spirit! The Power of Music | Aufgenommen live in der Lafayette Presbyterian Church in Brooklyn am 24. September (1999 nehme ich, zu „mixed and mastered“ steht dann „october 1999“, bei der Aufnahme nur Tag und Monat) und 2000 erschienen. Hier ist das African Rhythms Quintet in der Basisbesetzung dabei – also Talib Kibwe (as/fl), Benny Powell (tb), Weston (p), Alex Blake (b) und Neil Clarke (african perc). Die ersten knapp 16 Minuten gehören Weston solo und danach Kibwe bzw. Powell im Duo mit dem Leader. Dann stossen die Gnawa Musicians of Marrakech und of Tanger dazu, die sind jeweils zu dritt. Das erste Stück ist allerdings ein Duo von Blake am Bass mit Abdellah El Goud (Tanger) am (an der?) hag’houge:

Danach folgen vier lange Stücke, das letzte in zwei Teilen, alle mit Gesang von den zweimal drei Gnawa-Musikern. Das ist ein geschlosseneres Album als „Khepera“, aber auch ein weniger abwechslungsreiches. Es ist bei Weston einigermassen nachvollziehbar, dass die Zusammenarbeit mit Verve an dem Punkt endet, auch wenn es natürlich schade ist. Ein grosser Wurf folgte danach nicht mehr – oder vielleicht doch, mit „Zep Tepi“ dem einzigen Album des African Rhythms Trio (Blake/Clarke), das 2006 herauskam. Ansonsten ein paar schöne Live-Alben (das Quintet in Santa Lucia, das Quintett plus Lewis Nash aus dem Dizzy’s Club Coca Cola, zwei Solo-Aufnahmen – beides Doppel-CDs, bei „Ancient Future“ war allerdings die zweite CD ein Reissue des viel älteren Solo-Albums „Blue“. Und dann die ambitionierte (und durchaus gelungene) „African Nubian Suite“ von 2012 und zuletzt das Duo-Album mit Harper von 2013. Und das war’s dann leider (das eine Solo-Album, „Solo Piano – Sound“ erschien erst 2017, ist aber 2001 aufgenommen).

Ein wenig bereue ich ja immer noch, dass ich an dem Abend, als Weston in Norditalien (Vicenza, glaub ich?) auftrat, in der Nähe an einem (feinen!) anderen Konzert war (in Parma, wo Chicago London Underground spielte). Ein paar Monate später, am 1. September 2018, war er dann tot.

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