Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Ich höre gerade … Jazz! › Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!
Javon Jackson – When The Time Is Right | Das Debut eines Saxophonisten, von dem ich über die Jahre diverse Alben zusammengetragen habe, ohne dass ich ihn jetzt wahnsinnig toll fände … aber das sind allesamt schöne Aufnahmen mit guten Bands, abwechslungsreicher als etwa der Output von Joshua Redman in den 90ern. Das Debut hat Betty Carter produziert, auf dem Tray und im Booklet gibt es ein kleines Foto (nur eins) der beiden, sie hat auch die Liner Notes geschrieben, in denen sie von Glück bzw. der Gelegenheit schreibt, die ergriffen werden soll … Blue Note habe Jackson angefragt und er wiederum habe sie als Produzentin dazu gebeten. „Javon’s career really began with the wonderful Mr. Art Blakey, whose integrity for the music never wavered. Now the door is open for him to be the best he can be. This CD is just the beginning.“ Die Welt, in der Carter diese Zeilen schreibt, war damals (Herbst 1993) aber fast an ihr Ende gekommen – dass bei den zwei Sidemen „courtesy of … Records“ steht, gab es bald nicht mehr, dass die Marken der gespielten Instrumente genannt wurden, ist auch selten geworden. Diese „endorsements“ sind wohl inzwischen fast so selten wie exklusive Plattenverträge.
Fünf Standards und drei Originals von Jackson stehen auf dem Programm, darunter „If Ever I Would Leave You“, der Opener, der mit einer lange Solo-Kadenz öffnet, gefolgt von einer tollen Version von „Sweet and Lovely“, später gibt es auch ein sehr schönes „Something to Remember You By“. Am Klavier sitzt ein anderer Blue Note-Newcomer, Jacky Terrasson (sein Blue Note-Debut entstand ein knappes Jahr später im August 1994, Terrasson hatte bis dahin u.a. schon mit Barney Wilen, Guy Lafitte und Art Taylor – ein Verve-Album – aufgenommen und im Juli 1993 schon ein Album als Leader aufgenommen, mit Antoine Roney, Clarence Seay und Cindy Blackman … Terrassons Vorgänger bei Art Taylor, zumindest auf Platte, war übrigens Marc Cary).
Peter Washington und Carl Allen spielen auf der einen Hälfte der Tracks, Chris Thomas und Clarence Penn auf der anderen. Mitten im Album kommt Kenny Garrett für zwei Stücke (Washington/Allen) dazu, dazwischen – noch Dianne Reeves (Thomas/Penn) für Gillespie/Fullers „I Waited for You“. Reeves hat zwischen 1987 und 2008 eine lange Reihe von Alben für Blue Note gemacht hat, aber ich kenne sie praktisch nicht, in den 90ern wohl hie und da im Radio gehört, aber nie den Drang gehabt, mehr von ihr zu kennen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba