Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11803393  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 13,123

thelonica
JIMMY SCOTT – Dream
Als ich das damals für mich entdeckt hatte, wusste ich noch nicht viel über ihn, hatte aber was gelesen in einem Buch und im Vibe Magazin war vielleicht ein kleiner Artikel. Milt Jackson war mir ein Begriff, die Stimme von Jimmy Scott gefiel mir, die Songs fand ich interessant, vor allem waren es dann noch die Fotos im Booklet, warum ich das Album haben wollte. Die finde ich heute noch gut. Man muss hier gar nicht so viel zur Musik schreiben: Junior Mance ist hier sehr einfühlsam und findet schnell in den (langsamen) Groove zusammen mit Carter, beide stören trotzdem nicht den Gesang, was ja wichtig ist. Warum da jetzt ausgerechnet ein Song von Lucky Thompson bei ist, frage ich mich auch schon ziemlich lange. Die Worte bei „I’m Through With Love“ und ein paar anderen Songs klingen fast endgültig, die Begleiter retten das natürlich, es gehört mit zur Performance. Bei „Dream“ kann man fast spüren, dass Ron Carter sehr genau auf das Atmen/den Gesang bei Scott geachtet hat.

schön beschrieben, das habe ich auch so gehört. „i’m through with love“ ist so perfekt wie abgründig gesungen, und mance und carter verstehen das in diesem moment. ich bin auf scott durch einen freund gekommen, der mir unkommentiert was aus BUT BEAUTIFUL vorspielte. ich konnte die stimme, was das geschlecht angeht, überhaupt nicht einordnen, aber auch sonst hing das überall dazwischen, zwischen der nacktheit des vortrags und der eleganz der begleitung, zwischen pathos und klassizismus… kur vor seinem tod habe ich ihn ja live gesehen, im rollstuhl, schon vor dem auftritt glitzerten die strassbesetzten schuhe hinter dem vorhang. ich glaube, er hat nur drei lieder geschafft an dem abend, aber eins davon war das „motherland child“, was will man dazu noch sagen…

--