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Ich bleibe in den Neunzigerjahren … neben der Jamal-CD von oben standen zwei meiner drei CDs von Jacky Terrasson (ich war beim Duo mit Wilson raus, das sprach mich damals nicht an und was Terrasson sonst noch machte, verfolgte ich nicht mehr, hörte ihn aber 2000 oder 2001 noch live, allerdings war Ugonna Okegwo da schon weg und Leon Parker hatte vom Mini-Kit auf ein relativ normales – immer noch sparsames – Kit umgestellt). Ich kann die damalige Faszination für dieses Trio schon sehr gut nachvollziehen … vieles fängt sehr sparsam und leise an, dann entwickelt sich das mit einer Steigerungsdynamik, für die mier als erster Vergleich The Necks in den Sinn kommen – aber hier natürlich in Songformen und Spielzeiten von 3-7 Minuten.
Ist jetzt vielleicht ironisch, wenn ich ausgerechnet „My Funny Valentine“ hier als Beispiel platziere:
Jedenfalls passiert hier schon was sehr anderes als bei den Lions sowohl der Achtziger wie der Neunzigerjahre, dass Terrasson als frischer Wind wahrgenommen wurde, vielleicht auch als eine spielerische und nicht alles überdenkende Alternative zu Mehldau, kann ich wie gesagt nach wie vor gut nachvollziehen.
Die dritte CD war dann „Alive“, die ich neulich schon mal wiederhörte – und statt zu den anderen beiden zurückzulegen irgendwo verlegte … nunja, irgendwann kommt sie wieder zu Vorschein.
Auf „Valentine“ folgt übrigens direkt diese kleine Hommage an Lili Boulanger (nachdem das Album schon mit „I Love Paris“ öffnete, Cole Porter, aber der Bezug zur Seine-Stadt ist bei ihm eh klar: Vater Franzose, Mutter Afro-Amerikanerin aus Georgia, geboren in Berlin vor 56 Jahren. Vielleicht muss ich sein Album mit Jimmy Scott mal noch nachholen? (Bei Barney Wilen gibt es ihn ja auch, auf „Paris Moods“ und auf dem neuen Live-Mitschnitt, der im jüngsten Reissue von „La Note Bleue“ dabei war … und auf dem Blue Note Debut von Stefano di Battista ist er auch dabei, das kam aber erst Anfang der Nullerjahre heraus.)
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