Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11800611  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
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vorgarten
war auch gar nicht so ernstgemeint mit der bemerkung zu den titeln, wollte nur wissen, ob das eine bewusste entscheidung war. aber da wir hier ja gerade oft zeitversetzt das gleiche hören, ist es hilfreich, wenn man die einträge direkt wiederfinden kann.

Ja, eben – drum hab ich das gerne nachgetragen (aber nur bis Ende April zurück, ist ziemlich zeitraubend)

vorgarten
ich kenne das williams-trio-album nicht, ich kann mir ihn als klassischen jazztrio-drummer nach seiner rockphase einfach nicht mehr gut vorstellen, da ist einiges im sound und wohl auch in der ausstattung passiert, was er nicht mehr zurückgebaut hat. trotzdem sehr spannend und eigen natürlich. interessanterweise höre ich genau da ja den ansatz von carrington, und das kommt mir auf einigen aufnahmen ziemlich frisch vor, auf BLUE SKIES von cassandra wilson z.b.

Ja, Carrington höre ich da ähnlich. Dass sie damals manchmal ganz gut passt, will ich nicht in Abrede stellen – bei Perez ist es halt der Direktvergleich, bei dem Watts für meine Ohren eindeutig obsiegt. „Blue Skies“ hatte ich so um 2000 herum auf Kassette – wird ja wenig erstaunen, dass ich da einen leichteren Zugang hatte als zu fast allem anderen, was Cassandra Wilson bis dahin gemacht hatte (ich kannte v.a. ein paar der Blue Note-Alben, die ich heute mehr schätze als damals).

vorgarten
stubblefield habe ich auch erst kürzlich nachgeholt und war davon nicht sehr überzeugt. kann ich heute wohl auch besser hören als damals, aber das finde ich insgesamt recht orientierungslos, es weiß nicht, ob es smooth, traditionell oder spiritual jazz sein will, für alles gibt es angebote, aber ich weiß nicht, ob an welches publikum das gehen sollte.

Ja, das mit der Orientierungslosigkeit bzw. dem Stehen zwischen Genres ist vermutlich das Problem. Aber irgendwie doch gerade auch der Reiz, der in so einer Verweigerung eines Entweder/Oder liegt? Das ist ja auch Weltmusik, mit dem Feature für Cinélu (hier noch mit Akzent geschrieben, sah ich glaub ich noch gar nie, die Schreibweise?). Den kurzen Promo-Text auf der Traycard der 1998er-Neuauflage (das Booklet ist wohl identisch mit der Ausgabe von 1986, da gab’s eben einfach einen Aufkleber vorn aufs Jewel Case) finde ich diesbezüglich recht interessant:

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba