Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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gypsy-tail-windIhr bringt mich noch so weit, es tatsächlich mit Ware wieder mal zu versuchen …

wo lag denn bisher das problem? ich höre ja ware schon als sehr individuelle stimme, aber das quartett ist mir oft zu starr, zu prätentiös auch. irgendwie ein ähnlich angeberischer zugang zum freejazz der70er wie der der traditionalisten zum hardbop. diese geste: ich mach was neues, gleichzeitig bin ich der wahre repräsentant. während es ja gleichzeitig noch braxton, mitchell, ornette etc. gab. shipp hat ja später zugegeben, dass er bei ware keine synkopen spielen durfte. „wir spielen hier keinen jazz“. schräg.

aber dass ware da zwischenzeitlich als messias des freejazz-revivals (auch wichtig im 90er-jahre-kontext) galt, auch bei leuten, die eher selten jazz gehört haben, ist schon auch interessant. rückblickend war parker da wohl die wichtigere figur, und bei ihm hat sich da ja nur größere aufmerksamkeit für etwas ergeben, was er auch schon in den 80ern gemacht hat. parkers komzeption ist überhaupt nicht starr, der spielt ja wirklich mit jedem, ist völlig offen, sieht man ja auch in den 90ern: ware quartet, gayle, brötzmanns die like a dog, john zorn. das sind komplett unterschiedliche konzepte.

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