Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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lotterlotta

vorgarten geri allen trio, twenty one (1994)

Hatte ich neulich ja auch auf dem Dreher, dabei nicht so schlecht empfunden wie du es oben beschreibts, ist mir auf jeden Fall nicht so aufgefallen, empfand es eher als transparent. Hast du sie auf CD oder auf Vinyl?

ich hatte sie bisher auf cd und hab heute das brandaktuelle reissue mit dem neuen mix auf vinyl gehört (und auch partiell nochmal verglichen). da ist nichts zu machen, die aufnahme ist ein unfall, aber irgendwie auch adäquat, tony williams klang einfach am ende so und den sound von carter zu dieser zeit verstehe ich auch nicht. aber der effekt des ganzen ist ja auch wieder super… ich finde das ja eher interessant, dass man ein solches luxustrio zusammenstellt und dann kommt der reinste punk dabei raus…

habe gerade noch festgestellt, dass TWENTY ONE an meinem 20. geburtstag aufgenommen wurde, doch damals habe ich das nicht gehört, ich war von MAROONS überfordert, weil ich m-base hören wollte und die entwicklung nicht kapiert habe.

jetzt bin ich bei einem letzten album aus dem super-vokaljazz-jahr 1992, der dritte streich von geri allens managerin auf verve:

betty carter, it’s not about the melody (1992)

mein liebstes (weil: vertrautestes) album von betty carter, die hier sehr tief ins balladenmaterial einsteigt, aufgelockert von cleveren uptempo-stücken, begleitet von drei rhythm sections: junglöwen chestnut/roland/penn und miller/mcbride/nash, sowie den veteranen hicks/booker mit watts (plus craig handy). chestnut (den ich ja mit seinem effekt-spiel immer als legitimen erben von oscar peterson empfinde) gefällt mir besonders gut, aber eigentlich hat carter sie alle schön auf spur gesetzt, das ist alles sensitiv, elegant, leicht groovend, und auch ein bisschen abgründig. ganz großartig: die eigene komposition „make him believe“, ganz großes drama.

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