Antwort auf: Ryan Adams

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bullitt

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nail75 „As if nothing ever happened“ war auch mein Gefühl beim Hören des Albums.

Meins auch. Ist doch schön, dass er wieder in der Spur ist. Was soll er denn jetzt – mehrere Jahre nach den Vorwürfen – sonst tun? Die Ermittlungen haben sich im Sand verlaufen, es kam nicht einmal zu einer Anklage und öffentlich hat er trotzdem Abbitte geleistet, Besserung gelobt, Pause gemacht und einen sehr hohen Preis gezahlt. Dass er ein Arschloch mit einem massiven Drogen- und Alkoholproblem war, war ja, wie du schreibst, seit zwanzig Jahren eine Binsenweisheit. Muss natürlich jeder selbst entscheiden, inwieweit er Künstler und Werk trennt. En vogue ist das momentan natürlich  nicht. In den letzten 50 Jahren ist hingegen niemand auf die Idee gekommen, die Doors aufgrund der toxischen Beziehung zwischen Morrison und Pamela Courson zu ächten, um mal random nur ein ein Beispiel zu nennen. Gebrochene und abgründige Künstlerbiografien haben Kunst doch schon immer befruchtet. Mein Plattenregal wäre leer, wenn ich jetzt ausgerechnet am Fall von Ryan Adams eine rote Linie an moralisch nicht vertretbaren Verfehlungen ziehen würde.

 

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