Antwort auf: Ryan Adams

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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Kurz zum Thema „gut gehen“: Ryan Adams ging es noch nie gut oder jedenfalls schon lange nicht mehr. Das von Fans hochgeschätzte Konzert in Ludwigshafen 2006 (!) war von einer extremen Spannung durchzogen, Ryan Adams wirkte alles andere als ausgeglichen und die Band hatte sichtlich die Befürchtung, dass alles um sie herum gleich explodiert. An den anderen von mir besuchten Auftritt in Frankfurt erinnere ich mich leider nicht mehr genau, aber ich habe grob in Erinnerung, dass Ryan Adams sehr betrunken und das Konzert insgesamt eher unerfreulich war.

https://www.regioactive.de/story/5048/konzertreviewryanadamsliveimkulturzentrumdashausinludwigshafen.html

Ich habe mir letztens tatsächlich „Wednesdays“ gekauft und muss sagen, dass ich wirklich ein massives Problem mit dem Album habe. Ich finde nach all den (glaubhaften!) Vorwürfen, wie er Frauen relativ schamlos benutzt hat, finde ich diese „Oh my woman treated me so bad“-Attitüde, die sich ja auch in den Texten niederschlägt, ganz schwer zu ertragen.

Hier zwei RYM-Reviews, die aus meiner Sicht das Kernproblem treffen:
„A lot of the lyrics and imagery are really nice on the surface, but some of them feel a bit uncomfortable in light of everything thats happened.“

und

„Considering the turmoil in his private life that’s been going on for the last couple of years, one would expect some of it to creep into his lyricism – well, that isn’t really the case. Most of the lyrical content is about random women that feel more like ghosts, uninspired leftovers from songs about Mandy Moore or just „ryan adams lyric generator“ stuff. Since the whole thing started, Adams „really“ posted (excluding his usual instagram posts) two times on social media – both times saying he will tell his side of the story or try and redeem himself in some way through his upcoming music. None of that is to be found here: it sounds weirdly detached from reality, as if the last two years hadn’t happened. Only When You Cross Over seems to have real emotional potency and honesty.“

https://rateyourmusic.com/music-review/trenermorskihpasa/ryan-adams/wednesdays/141060149

Ich habe nur einen Auszug gepostet, es lohnt sich die ganze Kritik durchzulesen. „As if nothing ever happened“ war auch mein Gefühl beim Hören des Albums.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.