Antwort auf: Wilco

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nail75

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paul-westerbergDa schaut eine der besten Live-Bands der Welt für 2 Konzerte in Deutschland vorbei, und kaum eine(r) geht hin. Traurig, wenn ich jetzt polemisch wäre, würde ich mir noch ein paar Seitenhiebe in Bezug auf Frankfurt erlauben. Die hätten stattdessen wieder nach Hamburg kommen sollen, die Elbphilharmonie mit 2200 Plätzen haben Wilco im Jahr 2019 in Windeseile ausverkauft. Dann hoffe ich mal, dass der Kartenvorverkauf in Köln besser läuft.
Alles auf Corona und die damit verbundene Vorsicht zu schieben, geht auch fehl. Es gibt ja durchaus Konzerte an diesen Tagen, die gut besucht oder gar ausverkauft sind, wie Madrugada, Mitski…
Anfang der Woche war ich bei Tindersticks in der Laeiszhalle, die war maximal zu 2/3 gefüllt, obwohl sogar ein Orchester dabei war und ein Best-Of-Set geboten wurde. Dafür war das anwesende Publikum sehr dankbar und euphorisch. Als Tindersticks auf die Bühne kamen, gab es minutenlangen (!) Applaus, bevor überhaupt der erste Ton gespielt wurde. Das war richtig berührend, auch für die Band, die sich sichtlich über diese Art der Zuneigung freute und wartete, bis der Applaus abebbte. Überhaupt habe ich Stuart A. Staples noch nie so viel lachen sehen.
So einen Empfang wünsche ich mir auch für Wilco in Köln, und so wird es nach meiner Einschätzung auch kommen. Frankfurt kann k… gehen.

Eigentlich laufen Events am besten, bei denen eine starke Fanbindung existiert und die man nicht dauernd sehen kann. Das würde für hohen Zuspruch bei Acts wie Madrugada oder den Tindersticks sprechen (2/3 gefüllt finde ich bei einer Band mit einer begrenzten Fanbase wie den Tindersticks schon gut). Anderes Beispiel: The War In Drugs. Dass jetzt Heinz Rudolf Kunze in Hamburg so gut geht, dass das Konzert sogar hochverlegt wird, erstaunt mich etwas, aber gut. Ansonsten gehen halt Events für junge Leute: Giant Rooks, Provinz oder Roy Bianco.

Eigentlich zählen Wilco total zur Kategorie 1: Hohe Fanbindung und nicht oft in DE zu sehen. Okay, das letzte gute Album erschien vor mehr als zehn Jahren, aber live ist die Band eigentlich eine Bank. Warum kauft niemand Karten? Liegt es an der Location? Mit 2500 Leuten ist die schon eher groß, vielleicht wäre der Schlachthof besser gewesen, auch weil es kein Sitzplatzkonzert gewesen wäre. Das E-Werk ist auch deutlich kleiner.

Aber dennoch sind die verkauften Karten so weit weg von meinen Erwartungen, dass ich echt etwas ratlos bin, was die Gründe angeht.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.