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vorgarten
jimmy scott, all the way (1992)
1991 war offenbar das jahr der luxuriösen vocal-jazz-alben. (…) tommy lipuma versucht, endlich jimmy scott gerechtigkeit wiederfahren zu lassen, ebenfalls mit streichern (und mandel, u.a.) und einer rhythm section, von der scott bisher nur träumen konnte: kenny barron, ron carter, grady tate und für ein paar tenorsax-soli noch david newman. jetzt gehört ja scotts stimme und gesangsstil zum speziellsten, was sich man in diesem bereich vorstellen kann, damit geht eine ausgesetztheit und fragilität, mit der man irgendwie umgehen muss. lipuma packt das alles in watte. ist mir sympathisch, aber man könnte auch sagen, dass da ein unbehagen abgefedert wird vor einem so radikalen ausdruck. kommerziell gesehen macht das auf jeden fall sinn, (…) die tempi variieren von langsam zu sehr langsam, (…) so richtig in die tiefe geht vor allem „angel eyes“, (…)
Ich hatte Jimmy Scott durch das Jazz Passengers Album In Love (1994) kennengelernt.
Eine – ich sachmal – höchst eklektizistische Angelegenheit mit einer Reihe von Gastsängern von Jimmy Scott über Debbie Harry und Mavis Staples bis zu mir ansonsten völlig unbekannten Namen. Ausschließlich Eigenkompositionen, den Anfang macht aber eine Klangmontage, die auf dieses Gepansche (und das meine ich natürlich anerkennend!) einstimmt. Das Album ist sicher nicht everbody’s cup of tea, aber ich finde es sehr reizvoll.
Daraufhin hatte ich mir auch das Jimmy Scott-Album All The Way gekauft. @vorgarten beschreibt das recht treffend. So hochprofessionell und luxuriös produziert das ist, so wurde mir die immer gleiche süße Soße, die Tommy LiPuma da über Jimmy Scott ausgießt, aber irgendwann zu gleichförmig und zu viel. Das Titelstück ist mir aber tatsächlich noch positiv in Erinnerung. Hatte ich damals wohl auch in Mixtapes (Kompaktkassette!) eingebaut. Das Album habe ich dann aber irgendwann aussortiert. Tja …
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)