Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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abbey lincoln, devil’s got your tongue (1992)

hatte immer den eindruck, dass hier einiges schief läuft. lincoln, beflügelt vom neuen erfolg, hat sich hier ein opus magnum vorgenommen: fast nur eigene songs, darin die familiengeschichte aufgeblättert, reminszenzen an chant-tootsieness und die freedom now suite (babatunji taucht hier plötzlich wieder auf, wie vom anderen stern, in einem stück unemanzipierter exotika), kinder- und gospelchor werden eingeladen, weihnachtslieder gesungen… die leaderin dieses durcheinanders dreht in die falsche richtung auf, macht mehr als sonst, was dann mit den schief singenden kindern und einem rodney kendrick (den haben wir noch in der liste der 90er-pianisten mit konsistenten output vergessen), der manchmal genial, manchmal völlig neben der spur spielt, ein bisschen zu viel tanz auf der kante ist. die produktion machts nicht besser, die chöre sind zu laut, in jedem stück gibt es einen neuen sound. die gaststars sind dagegen alte schule und vollendet grazil, j.j.johnson und stanley turrentine. und: abbey lincoln hat ein neues working quartet (kendrick, mclaurine, israel), das schon in die richtige richtung geht. und der closer („music is the magic“) ist ein kleiner hit.

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