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vorgartenso lese ich das auch. mir scheint das rollenprosa zu sein, gebaut um idealisierte (bzw. zugespitzte) positionen, um dazwischen oder davor eine position zu markieren, in der man wieder hoheit über die eigene praxis gewinnen kann. mir scheint das aber in fast alle richtungen zu kurz gedacht, das habt ihr beide ja schon zusammengetragen. natürlich ist jarrett für mehldau eher vorbild als gegenposition, wenn der überhaupt etwas ideologisiert, dann ist das doch genau die „reine musik“ als naturgewalt, zu der mehldau ja auch hin will. dass jarrett es sehr schnell nicht mehr nötig hatte, sich mit jüngeren musikern auseinanderzusetzen….
Also mich hat vor allem die rhetorische Trickkiste ziemlich abgenervt, fast unfair und nicht richtig ehrlich, schlimm und naiv ebenfalls. (War es überhaupt seine Idee, oder wurde er dazu manipuliert? Ich möchte das nicht mal wirklich wissen). Dann kommt ja noch dazu, dass Jarrett damals krank wurde. Gut, da weiß man heute mehr drüber, damals vielleicht nicht. Und Jarrett hatte immer viel gearbeitet, faul war er wohl kaum. Ahmad Jamal (er ist allerdings älter) und Jarrett haben sich doch auch immer respektiert. Ansonsten spricht ja nichts dagegen mit Sprache was zu machen, Essays etc. zu schreiben, aber der Stil/Tonfall sollte einigermaßen okay bzw. anständig sein.
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