Antwort auf: jazz in den 1990ern

#11782259  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 67,048

Das schätzt du meiner Ansicht nach falsch ein – ich denke, für so ein Urteil solltest du erstmal den ganzen Text lesen (oder mein Versuch der Einbettung der Zitate oben berücksichtigen). Mehldaus Text (dass es seiner ist, wird oben hoffentlich klar?) ist ironisch, in vielerlei Hinsicht gebrochen, als (semi-)sokratischer Dialog aufgebaut, ich lese da eine grosse Lust und Freude am Wortgefecht heraus. Sprachliche wie moralische Kritik prallen daran (und am Label) ab. Wenn, müsste die Kritik auf einer ganz anderen Ebene angesetzt werden, auf einer Ebene der Ästhetik und des allgemeinen Kunstverständnisses. Ich habe aber überhaupt keine Lust, Jarrett und Mehldau gegeneinander auszuspielen, weder als Musiker noch als Denker (bei Jarrett weiss ich da eh viel zu wenig, in dem, was man so oberflächlich mitkriegt – Liner Notes, Rezensionen – ist ja oft mehr ein Raunen da als klare Aussagen), das führt nirgends hin.

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba