Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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soulpope

vorgarten wynton marsalis, black codes (from the underground), 1985 ich hab das wirklich noch nie vorher gehört, auf jeden fall hätte ich jetzt was bissigeres erwartet… recht braver postbop in fortschreibung des zweiten davis-quintets (ron carter spielt auch einmal kurz mit), aber wahrscheinlich kommt mir das nur so vor, weil seitdem so viele bands sowas aufgenommen haben (und immer noch aufnehmen). branford finde ich überhaupt noch nicht fertig hier, auch kirkland scheint mir unfrei, moffett & watts schaffen es ab und zu, etwas modernere vibes ins spiel zu bringen. sehr schön am ende der blues, ein duett zwischen wynton und moffett, das ist dann wirklich selbstverständlich und will noch was erforschen. schönes album, eigentlich, aber es trumpft nicht auf, bleibt hinter der begleitenden rhetorik zurück.

Wenn Du das anno 2022 das erste Mal hörst sind die Eindrücke wohl nachvollziehbar …. „damals“ war das unter einen konservativen Aspekt durchaus eine „runde“ Angelegenheit …. die auf Fortschritt/Öffnung hoffen liess …. der/die sich aber aus nunmehr bekannten Gründen (zumindest beim Leader) nicht einstellte …..

interessant… so dachte ich es mir auch, aber mir fällt es schwer, mir das vorzustellen. die 2nd-quintet-reunions durch hancock usw. gab es doch damals schon, blakey war ja nie weg, wynton hatte da gelernt und macht genauso weiter… ich glaube, mir fehlt eine idee, warum das damals irgendjemand „neu“ oder „frisch“ gefunden haben könnte. hat vielleicht auch niemand, du sagst „eine runde sache“, das ist es auf jeden fall. aber allein der titel: was war denn damals dieser underground, und welche codes mussten da noch entschlüsselt werden? (ich frage mehr so ins offene…)

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