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wolfgang
onkel-tomDann frage ich mal anders? Wieso hast du beim erneuten Hören und bewerten keinen Unterschied zwischen dem sehr guten Album aus 1977 und der „Lusche“ aus 1987 bemerkt?
Die Frage ist bestimmt nicht ganz ernst gemeint, natürlich gibt es einen Unterschied zwischen beiden Alben in der musikalischen Ausrichtung. Going For The One ist immer noch okay, zeigt Yes aber auf dem absteigenden Ast im klassischen Prog Rock
Einspruch! Oder ich verstehe den (ohnehin widersprüchlichen) Begriff des klassischen Prog Rock nicht. Stattdessen ist GFTO eine Weiterführung und -entwicklung. Nicht weniger proggig – falls damit eine gewisse Komplexität und ein weites Bogenschlagen innerhalb des Albums gemeint ist – aber eben weniger formelhaft das Erreichte nur wiederholend (was ja ebenfalls ein Widerspruch im Prog wäre). Daher eben ohne Eddy Offord – den Herrn über 48 fette Spuren – und ohne Fantasy-Setting von Roger Dean. Stattdessen mehr Wirklichkeitsbezug durch eine hellere, gleißende Produktion und eine Covergestaltung der Hyperrealisten von Hipgnosis. Weniger Eskapismus halt. Und sogar mit ironischen Winkelzügen die eigene Rolle betrachtend.
Ich finde ja ihre Entwicklung dann in den 80ern mit 90125 ganz interessant (Big Generator kenne ich nur vom Vorbeihören), dieses Annähern an den Gegner (die große „Maschine“), mit ihm statt gegen ihn zu arbeiten, ohne wirklich für ihn zu sein. Als Yes dann wieder zurückgegangen ist zur alten Formel (Dean-Cover, Eskapismus, etc.), waren sie nur noch ein Schatten. Aber das siehst du ja auch so ähnlich, Wolfgang.