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ford-prefect Feeling all right in the noise and the light
Registriert seit: 10.07.2002
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bullittWird’s noch spannender? Hab neulich nach einer halben Stunde weg getappt. Man merkt, dass er nicht so gerne und oft Interviews gibt.
Ja, etwas lustlos wirkt der Goldt schon. Was ich durch das Interview gelernt habe: Max Goldt hatte kaum Kontakt zu seinen Eltern, mochte zwar das Tourleben mit Bandkollegen in einem Tourbus, aber nicht die Konzerte an sich abends, vor allem dann, wenn das Publikum desinteressiert wirkte. Dass seine Karriere als ambitionierter Musiker scheiterte, frustrierte ihn damals extrem und verfolgt ihn bis heute in stillen Momenten (hätte ich nicht für möglich gehalten). Er erinnert sich an ein Konzert im Pinguin Club in Berlin, den es nicht mehr gibt. Seiner Meinung nach sind „Ein Elvis-Imitator auf dem Weg zu sich selbst“, „Kaiserschnitt“ und „Könnten Bienen fliegen“ die besten Stücke im Lebenswerk von Foyer des Arts. Er erzählt, wie diverse Songs von Foyer des Arts entstanden sind, etwa „Wir verstaatlichen Simone“, der sich auf eine Freundin Goldts aus der Kreativwirtschaft bezieht, die Simone Mack heißt (weiß jemand, wer das ist?) womit er diese ärgern wollte. Max Goldt sympathisiert mit elektronischer Musik, weshalb er das Techno-Stück „Die Räude“ komponierte, was so gar nicht nach FDA klingt. An vieles kann er sich nicht mehr erinnern (führt der Mann kein Tagebuch?). Als sich FDA im Tonstudio befanden, nahmen ein Stockwerk höher Siouxsie & the Banshees den Song „Cities in Dust“ auf, die er um ihre Genialität beneidete. Bei der BBC-Session mit John Peel, der häufig das FDA-Album „Die Unfähigkeit zu frühstücken“ von 1986 über den Äther gehen ließ, lernte er den Produzenten Dale Griffin kennen, der Schlagzeuger bei Mott the Hoople war und mit dem er sich leidenschaftlich über David Bowie unterhalten konnte, Griffin und Goldt hätten auf der gleichen Wellenlänge gelegen. Max Goldt und sein einstiger Kreativpartner Gerd Pasemann besitzen noch haufenweise unfertige Demos von Foyer des Arts auf alten Kassetten, die zu sichten ein großer Aufwand wäre.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!