Re: THE ROLLING STONES – DVD-Set "Four Flicks"

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j-w
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maximum rhythm & blues

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Es geht noch weiter, ego!
Ich habe auch Twickenham noch angeschaut. Morgen gibt’s dann noch DVD Nr. 4 mit den Extras.
Aber erstmal:
Twickenham Stadium:
Mit Brown Sugar geht’s los, und für die ersten paar Takte hat man das Klatschen des Publikums ganz laut gemischt, sobald der Gesang anfängt, verstummt das Klatschen abrupt. Fängt ja gut an…
Egal, es kann nur besser werden! Brown Sugar kommt gut, die Songs, die als Opener gespielt werden, sind ja in der Regel nicht zu schnell gespielt, mir graut’s schon vor JJF…
Dann You got me rocking mit –surprise- Keith beim Solo! Viele begeisterte Mädchen in der Frontrow, die mitgerissen “Hey, hey” singen. Well, well, well. Sagt auch Jagger danach.
Dann wird’s spannend: Rocks off. Und es kommt gut. Musikalisch besser als jede andere Liveversion, die ich von dem Song kenne, nur Jaggers Stimme erscheint mir wieder etwas schwach. Dann Wild Horses mit Keith an der akustischen 12-String! Sehr schön, das habe ich ja noch nie von ihm gehört! Woodie spielt ein paar feine Licks dazu, ja das kann man machen, der Mix bleibt jedoch irgendwie unausgegoren, da klang der Auftakt von MSG besser. Irgendwie klingt alles relativ verhallt. Muss man evtl. auch als Surround-Ton hören. Trotzdem ärgerlich. You can’t always get what you want kommt routiniert rüber, klingt auch gut, das Publikum singt brav mit, no surprises. Es gibt ein kleines Doppelgitarrensolo von Keith’n’Ron, das aber ziemlich zahnlos bleibt. Kein Vergleich mit Paris 76! (Love you live, wo Woodie ziemlich geil abging!) Der einzige, der hier abgeht ist Charlie. Da habe ich den Stadion-Gig vom Hockenheimring bisher besser in Erinnerung. Dann schnallt Keith seine neue Strat um und spielt das Intro zu Paint it black, Charlie steigt unglaublich kraftvoll ein und der Song geht los! Coole Version! Dann Tumbling Dice. Der Mixer hat wieder Petersilie in den Ohren, denn das Saxophon von Bobby Keys ist in der Strophe so laut, dass Jagger fast untergeht. Das Gitarrensolo ist auch wieder zu leise, aber das was Woodie da spielt ist wohl eh’ nicht so prickelnd. Keith und Charlie geben sich Mühe an diesem Abend, Jagger vielleicht auch, aber er ist zu leise. Dafür sieht die Bühne hübsch aus. :D
Keith bringt Slipping away, und hängt die Gitarre nach dem Intro gleich wieder ab und lässt sie nach unten hängen. Soll das cool aussehen? Zum Solo hängt er sie dann wieder um. Der Song wird relativ schnell gespielt und er wird dadurch nicht besser. Aber Keith singt gut. Trotzdem gab’s die Nummer schon besser. Auf Stripped etwa und auch am Hockenheimring (den Gig hätten sie statt Twickenham mal auf die DVD nehmen sollen!). Dann das Trommelintro zu Sympathy for the devil. Der einzige Song, wo das Klavier so laut sein darf! Hier kann die Bühne dann toll Feuer speien. Bei den Soli von Keith ist das Klavier leider immer noch zu laut. Aber da Keith diese Soli traditionell gemessen an der Studioversion sowieso immer völlig verreißt, ist’s auch egal. Der Song kommt gemessen an den Liveversionen von der Bridges to Babylon und auch Urban Jungle-Tour viel zu beliebig. Und wenn man erst an frühere Liveversionen mit Mick Taylor oder auch noch mit Woodie von Love you live denkt, kommen einem die Tränen. Vor Mitleid nicht vor Rührung. Sad but true. Dann geht’s zur kleinen Bühne und da geht’s mit Star star weiter! Und das kommt dann wieder gut. Keith macht den Chuck (Berry, nicht Leavell bei Gott! :lol: ) und bringt das Baby nach hause! Es folgt I just wanna make love to you, als knackiger Blues, etwas schneller als auf der Liveversion von 89/90 aber immer noch viel langsamer als ‚64! Jedenfalls klingt das sehr gut und kraftvoll, jetzt ist auch Jaggers Stimme voll da! Street fighting man nimmt dagegen wieder ein wenig ab. Woodie ist wieder nicht zu hören, obwohl es so aussieht, dass er des Öfteren mitspielt. Dafür hängt Keith sich mächtig rein, und der Song will gar nicht enden. Kommt als Opener im MSG besser. Ein langes Intro zu Gimme Shelter, zu dem die Stones wieder zur Hauptbühne zurückkehren. Spot on Lisa Fisher. Die hat leider an diesem Abend ein wenig vorteilhaftes knappes Kleidchen an. Bauchfreies Fransentop hätte wirklich nicht sein müssen. Egal, der Song wird solide gebracht, frühere Liveversionen mit der gleichen Besetzung von 89/90, 95 oder 98 waren aber was den Hauptteil des Liedes betrifft besser, dafür ist hier das Ende zwischen Lisa und Mick sehr gut gespielt und gesungen. Jetzt noch die Megahits Honky Tonk Woman (auch das sehr schnell, aber mit schönem Gitarren-Zusammenspiel), Satisfaction (mit Blondie Chaplin an einer völlig überflüssigen schrammeligen Westerngitarre und Keith und Woodie an silbernen Chromgitarren :roll: ) und Jumpin’ Jack Flash
Insgesamt eher ***.

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue