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The Beat goes on.
Mal schauen, ob ich mir heute noch Twickenham Stadium reinziehe.
Erstmal MSG:
Street fighting man ist der Standardopener der Arena-Shows und wow- wenn ich an München denke, wie viel besser ist hier der Sound! Was in der Olympiahalle matschig klang, hier kommt es knackig, druckvoll – das lässt hoffen! Und man wird nicht enttäuscht! If you can’t rock me – in München auch hoffnungsloser Soundbrei kommt richtig geil und vor allem Woodie spielt richtig coole Wah-wah-licks! Als nächstes Don’t stop, das ich live sowieso immer besser fand als auf der 40 Licks. Woodie hat seine Kameragitarre aber ist beim Solo kaum zu hören. Dass muss wohl gewollt sein, denn sonst hätte man das geändert! Albern bleibt’s trotzdem. Gepose ohne die entsprechende akustische Untermalung. Dann kommt Monkey Man, auch wieder sehr schön transparent und mit Keith in Hochform. Der gute scheint an diesem Abend sowieso von der Muse geküsst, großartig der Mann! Es folgt eine schöne akustische Fassung von Angie. Keith glänzt wieder. Dann Let it bleed, souverän, geschmackvoll, volle Punktzahl! Gleich danach Midnight Rambler, meine Güte, was ist die Band gut an diesem Abend! Der Song kam zwar auch die beiden Male, die ich ihn diese Tour hören durfte immer gut, aber noch dazu mit so großartigem Sound, das macht richtig Spaß. KGW! Mick ist an dem Abend nicht sonderlich gut bei Stimme. Hohe Töne oder gar Schreie sind von ihm heute nicht drin. Fällt aber zum Glück nicht sonderlich schlimm auf. Noch nicht. Leider spielen sie nicht Love in vain wie in München. DIE Version war auch großartig! Nach der Vorstellarie darf Keef dann ans Mikrophon. Sein erster Song ist Thru and thru, selten gespielt, nicht mein Liebling von den Keefsongs, aber der kommt richtig gut. KGW! Danach: Happy! Mit Woody an der Lapsteel. Und Keith verzichtet auf das Hampeln während der Strophen, spielt brav Gitarre und verpasst auch keinen Einsatz. Das lauteste Instrument ist trotzdem Chuck Leavells Digitalpiano. Rock’n’Roll sollte eigentlich anders klingen, diese digitalen Pianosounds schocken einfach nicht. Trotzdem ist das eine gute Version da gab’s von Keef schon viel schlimmere Interpretationen seines größten Hits.
Danach kommt dann ein überflüssiger Song: You got me rocking. Das Lead-Piano schlägt wieder alles tot. Grausam. Wer mixt so was? Schade, dass Jimmy Miller tot ist – oder besser gesagt: sein Glück. Nein, das war jetzt übertrieben, aber ich frage mich wirklich, warum Chuckybaby immer am lautesten sein muss. Wer will das? Jagger? Es muss jemand mit großem Einfluss sein, sonst würde das doch kein Mensch so abmixen. Irgendwann werde ich mal ein Surroundsystem haben und dann hoffe ich, dass die Songs da besser abgemischt sind. Witzigerweise hört man diesmal Woodie beim Solo. Warum? Ganz einfach: Leavell hält sich mit seinem Geklimper zurück. Sollte er öfters mal machen.
Dann wird’s interessant: Can’t you hear me knocking! Leider wird hier Jaggers schwache Stimme an dem Abend sehr deutlich, der Gesang ist für’n Hintern. Aber der Song läuft 11 Minuten und besteht hauptsächlich aus instrumentalen Passagen. Bobby Keys macht den Anfang, gewohnt souverän. Keith wirf ein paar coole Riffs ein, dann spielt Mick erstmal Harp, auch das relativ unspektakulär. Das war bei Midnight Rambler spannender. Nicht sein Abend. Dafür Keith’s. Dann Woodie. Nicht schlecht, aber ich habe es von der Olympiahalle besser in Erinnerung, ihm brechen mitunter einige Töne ab, das kommt unter’m Strich relativ anfängermäßig. Kein Vergleich zu Mick Taylor. WD hat ja von dem Solo im Circus Krone geschwärmt, würde mich mal interessieren, ob er das auch besser als dieses MSG-Solo fand (falls er erstens die DVD mal anguckt und zweitens das hier liest :D ) Insgesamt eine Enttäuschung der Song.
Honky Tonk Woman, diesmal mit Tittenmaus auf der Leinwand und auf einmal kommt Sheryl Crow, nicht gerade als Tittenmaus bekannt :lol: , auf die Bühne und singt die zweite Strophe. Nette Abwechslung. Bringt aber Keith beim Solo etwas durcheinander, weil sie derzeit sehr aufreizend mit Jagger tanzt. Rock’n’Roll.
Dann kommt noch’n Hit: Satisfaction. Sehr schnell gespielt. Als wollen sie schnell fertig werden. Wär ja auch okay, aber dann bräuchten sie’s nicht so lang zu spielen. Egal, so’n Madison Square Garden will ja auch gerockt werden, aber die etwas entspanntere Variante als Auftakt der Bridges-Tour fand ich einen Tick besser.
Dann geht’s auf die kleine Bühne, dort geht’s mit It’s only Rock’n’Roll los. Micks Stimme ist kaum zu hören. Ob das in dem 5.1-Mix besser ist? Etwas mehr Mühe bei dem Stereo-Mix wäre trotzdem angebracht. Oder soll das gar so wie „in echt“ klingen, wo der Sound von der kleine Bühne auch nicht so dolle war? Wir wissen es nicht. Aber der Song wird solide gerockt. Erwähnte ich bereits, dass das Piano gern mal zu laut ist? Hier auch. Irgendjemand hält während des Songs ständig eine Pappe mit der Aufschrift „HB“ in die Luft. Bremen grüßt den Rest der Welt? Während ich noch denke, dass die Welt doch manchmal ein Dorf ist, rocken die Stones schon mit When the whip comes down wild los und – Wahnsinn auf einmal hört man Woodies Sologitarre, nee zu früh gefreut, es sind doch Keith’s Chuck Berry-Riffs. Bei dem eigentlichen Solo dann wieder das Soundloch. Langsam nervt’s, aber das muss gewollt sein. Wer sorgt dafür? Jagger? Richards? Oder ist das, was Woodie gespielt hat, so schwach, dass man’s absichtlich nicht lauter gemacht hat? Dann Brown Sugar. Und um anscheinend zu zeigen, wie sehr das Publikum abging, wurde das Publikum in einem Dauerapplaus (fast wie bei Knockin’ on heavens door bei der Dylan unplugged :kotz: ) im Mix hochgezogen. Jetzt nervt es wirklich. Anfangs war der Sound von diesem Gig so gut, und jetzt gegen Ende wo eh’ die öden Abschlusshits kommen, wird der Sound auch noch schlecht.
Dann noch Jumpin’ Jack Flash auch viel zu schnell, dafür bleibt der Mix scheiße. Aber es fliegt Konfetti. Toll. Wieder das Dauer-Johlen des Publikums. Wieder will der Song nicht enden. Komisch, als Single bleibt es meine No. 1 für die Ewigkeit, aber live mag ich den Song eigentlich nicht mehr hören. Jedenfalls nicht so.
Die ersten 2/3 des Konzertes sind spitze, absolute *****, das letzte Drittel nervt eher.
Witzig der Abgang: Jagger latscht im Bademantel endlos durch die MSG-Garage an vielen Stretch-Limos vorbei um schließlich in einen normalen Mercedes-S-Klasse-PKW einzusteigen. Bin mal gespannt für wen die ganzen Stretch-Limos waren! :lol:
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue