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wolfgang@krautathaus An deinem Statement ist natürlich viel wahres dran. Der Konservatismus ist in der Metal/Hardrock Szene recht hoch und Ausreißer werden bei einigen Künstlern häufig mit Liebesentzug bestraft. Allerdings gibt es heutzutage auch Ausnahmen wie z.B. die sehr angesagte schwedische (Bombastpop, Hardrock, Hymnischer AOR, Progressive Rock) Band „Ghost“, die auf ihrem neuen Album „Impera“ mit „Vincent Pontare“ (Lady Gaga, Madonna, Avicii), „Salem Al Fakir“ (Lady Gaga, David Guetta), „Klas Ahlund“ (Britney Spears, Kyle Minogue, Eagle-Eye Cherry) oder „Peter Svensson“ (Ariana Grande, The Weeknd, One Direction) zusammenarbeiten. Solchen Einflüssen gegenüber bin ich auch offen, wenn es denn der musikalischen Qualität dient. Dein Beispiel „Jethro Tull“ trifft nur bedingt zu, da die Band vor 30 Jahren noch anders aussah, (Heute kein Martin Barre, Andy Giddings, Dave Pegg und Doane Perry) was man auf der neuen Platte auch sehr deutlich merkt. „Ian Anderson“ war zwar schon immer recht dominant, aber jetzt ist er es quasi zu 100 %, weshalb er das Album besser als Soloalbum veröffentlicht hätte.
Wir sind da glaub ich auch gar nicht weit auseinander, „konservative“ Einstellung zu neu gehörtem, hat eigentlich jeder. Wir können nicht alles kennen, und mögen schon gar nicht. Was ich nur beztonen wollte, war eine neu abzweigende (hauptsächlich)US-Rockmusik ab ca. 83/84 die aber Sound und Stilmäßig bestimmten Regionen in der USA zuzuordnen sind. Man kann REM (Georgia) überhaupt nicht mit Giant Sand (Arizona), oder Dream Syndicate (LA, CA) mit The Replacements (Minneapolis, MN) vergleichen und das sidn nur 4 von x Beispielen.
Vielleicht sollte ich mir das Getippe noch für den 80er Listenhtread aufheben, aber zu guter letzt: diese alternativen Rockbands, mit ihren klaren Wurzeln im Country. Rock’n’Roll, Paisley, 60s-Birds (rem) etc. etc. sind ja nur ein kleiner Teil dieser unglaublich umfassenden musikalischen Angebote die alleine die Popmusik bietet. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass sich die Angebotsbreite der Popmusik und der Rockmusik weiter ausgedehnt hat. Schließlich wurde weiterhin der Prog-Rock, der Punk (US-Punk) – Postpunk, die Elektronische Musik (nun aus allen Ecken schießend), aber auch die klassischen Stile wie Folk, Blues und Country auch in den 80s von den alten Helden weiterveröffentlicht.
Zum Thema konservativ, hatte ich schon mal geschrieben: als von den Talking Heads „Speaking In Tongues“ rauskam, hab ich die monatelang bei mir im Auto laufen gehabt, und die paar Kumpels die mitfuhren, waren Classic-Rock Hörer. „Mach doch mal diesen Discomist“ aus, war dann ein Kommentar, der selbst mich dann sprachlos gemacht hat.
Zu „The Zealot Gene“: dass die früheren Instrumentalisten fehlen, hört man in der Tat. Mir ging es eigentlich nur darum, dass man das Album rein vom Sound, durchaus in der Vergangenheit hätte veröffentlichen können. Das wäre gar nicht so aufgegfallen, was ja eigentlich auch für die Tull Fans ein gutes Zeichen ist.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko