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Vorhin in der Tonhalle einen grandiosen Abend mit Maurizio Pollini – er spielte Schumann in der ersten Hälfe: die Arabeske (die er schon 2018 in Zürich spielte) und danach eine grossartige Version der Fantasie C-Dur Op. 17. Nach der Pause dann die Hammerklavier-Sonate von Beethoven. Den ersten Satz nahm er in irrem Tempo, fing zu spielen an, vor der Applaus ganz verklungen war … und ich musste an die weissen Bebop-Zeitgenerations-Pianisten mit ihren wahnsinnig vielen Noten denken, von denen ca. ein Drittel falsch ist – so war das bei den irren Läufen und Sprüngen bei Pollini vorhin auch, doch irgendwie machte das am Ende gar nichts, würzte die Musik halt mit ein paar Dissonanzen, die gar nicht so unpassend sind für dieses eh irre Werk. Im zweiten Satz lief dann alles rund, der dritte war ein echter „tear-jerker“ und über weite Strecken grandios, der vierte dann monumental. Am Ende stehende Ovationen, minutenlang, und nach dem vierten oder fünften Abgang dann noch eine kurze Zugabe, die ich nicht (er)kannte. (Oben der Blick von meinem Platz in der ersten Reihe – ich geniesse die Nähe halt immer, auch wenn das klanglich wohl gewisse Einbussen bedeutet … dafür fürs Portemonnaie auch sehr schonend.)
Jetzt muss ich noch eine „korrekte“ Einspielung der „Hammerklavier“ anhören – und erkenne sie gerade kaum, so anders ist die Blickweise von Eduardo del Pueyo, aus meinem erst kürzlich erstandenen neusten Beethoven-Zyklus:
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