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Anonym
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Dirk, am 28.01.2022 erscheint Euer neues Album „Nie wieder Krieg“. Eine Vorabsingle hat den Titel „Jugend ohne Gott gegen Faschismus“. Nun habt ihr immer wieder gerne mit Slogans gearbeitet, aber meines Erachtens noch nie in dieser politischen Direktheit und Dimension. Wie kam es dazu? Warum ausgerechnet jetzt?
Vielleicht kann man noch „Kapitulation“ hinzurechnen, wenn man diesem Song eine politische Dimension zugestehen möchte. Was bei uns immer so gedacht war, damals Mitte der Nuller-Jahre, im Klima des unverkrampften Nationalismus, wenn man sich daran noch erinnern möchte. Tatsächlich war es als eine Art Rückgriff auf „Kapitulation“ gedacht, „Nie wieder Krieg“ als eine Art Sequel. Ich finde, dass „Kapitulation“, „Nie wieder Krieg“ und „Jugend ohne Gott gegen Faschismus“ eine sehr schöne Reihe ergibt. Wir mögen als Band diese „Crazy Walls“, diese Ordnungsprinzipien, in denen man einzelne Stücke in Gruppen ordnet, dann können diese besser miteinander kommunizieren und haben auch miteinander zu tun.
Und was das Politische anbelangt, war es natürlich kein Zufall und als Statement gedacht, „Jugend ohne Gott gegen Faschismus“ so kurz vor der Bundestagswahl herauszubringen, weil abzusehen war, dass erneut eine rechtsradikale Partei nahezu zweistellige Werte, und in einigen Bundesländern weit darüber hinaus, würde einfahren können. Dieser Spät-Sommer-Rock’n’Roll-Song mit antifaschistischer Botschaft war uns wichtig.
Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow im Interview
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