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Ja, sehe ich auch so! Ashby muss dort natürlich dem Vergleich mit Webster standhalten, auch wenn 30 Jahre dazwischen liegen – ist aber am Ende kein grösseres Problem, finde ich – zudem gibt es ja schon ein Webster-Album von 1958, auf dem Ashby ebenfalls mitwirkt. Die klassische Ellington-Section mit Procope, Hodges, Hamilton, Gonsalves und Carney ist sicher meine liebste, aber die späte mit Turney und Ashby (und Gonsalves, Carney, Procope, Hodges, Minerve oder sonst jemandem) ist auch sehr toll, da sind dann nur noch Leute mit gigantischem Ton, und obendrein noch neu die Flöte im Mix …
Gestern spät gab es noch zwei kurze Alben aus der jüngsten Japan-Lieferung:
Die Gibbs hatte ich noch gar nie zur Kenntnis genommen – schöne Idee, ein Quartett mit Gitarre und Vibes, ohne Klavier. Smith ist ja eher ein Grenzgänger zwischen Cocktailpiano und Jazz als ein echter Improvisator, aber halt schon sehr, sehr gut (in der Bestellung war auch noch sein „Cool and Sparkling“). Und eine Version von „Invitation“ gibt es da auch noch:
Jetzt bin ich wieder bei den daily monkeries:
Davon gab’s ja nie ein Legacy-Reissue (wie auch vom Album mit Oliver Nelson) … ich hatte die abgebildete Ausgabe von 1994 aber ewig nicht gekauft, in der Hoffnung, es würde noch was folgen … in der Gesamtheit ist das vermutlich besser als Town Hall. Neben dem Quartett (Rouse, Warren, Dunlop) und den schon 1959 dabei gewesenen Eddie Bert und Phil Woods sind dieses Mal noch Thad Jones und Nick Travis (cor bzw. t), Steve Lacy (ss) und Gene Allen (bari, bcl, cl) dabei. Also weniger Blech, daher auch kein so toll rumpelnder „train song“ wie „Little Rootie Tootie“ … aber Dunlop ist in der Besetzung super (er hat quasi noch mehr, an dem er sich abarbeiten kann, und halt eine ganze Band zum kicken).
Los geht es mit drei langen Big Band-Tracks plus „Epistrophy“ als Set-Closer, dann folgt Monk Solo mit einem langen „(When It’s) Darkness on the Delta“ zum Auftakt ins Quartett-Set mit zwei Stücken und einem kurzen „Epistrophy“. Und dann nochmal die Band mit drei Stücken plus „Epistrophy“. Besonders schön ist es natürlich, bei Monk wieder mal eine Trompete (bzw. ein Kornett) zu hören, und wenn das auch noch Thad Jones ist (ich nehme an, die Soli sind generell seine), ist das noch viel besser.
Diskographisch ging wie üblich das eine oder andere schief. Die LP enthielt das Solo-Stück, eins der Quartett- und vier der Band-Stücke, plus am Ende einmal „Epistrophy“, die meisten Stücke gekürzt. Die Doppel-CD von 1994, die das alles erstmals wiederherstellte, markiert drei Stücke als „previously unreleased“ – doch „Bye-Ya“ und „Light Blue“ (beide Big Band) erschienen 1979 auf „Always Know“ und „Misterioso“ (Quartett) schon 1965 auf „Misterioso (recorded live on tour)“. Auf „Always Know“ war zudem der andere Quartett-Track wieder drauf, „Played Twice“, allerdings in ungekürzter Version (auf der LP „Big Band and Quartet in Concert“ fehlt eine Minute).
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