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atom@napoleon-dynamite: Ich hätte sie gern häufiger gesehen, habe sie leider nur 1995, 2016, 2018 und 2019 je einmal erlebt. Dennoch bleibt jeder dieser Abende in strahlender Erinnerung. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sie sich im Vergleich zu anderen Weggefährten weiter entwickelt haben und musikalisch immer frisch klangen. Ich habe 1995 auch John Wetton mit Band gesehen und David Cross aber im direkten Vergleich mit dem Crimson-Doppel-Trio wirkten die wie Nostalgie-Cover-Bands.
Ja, selbst Adrian Belew ist mit seinem Power Trio für immer im Jahr 1981 stecken geblieben.
Die Besetzung der letzten sieben Jahre war, glaube ich, die tollkühnste aller KC-Tourbands, vielleicht auch die konsistent beste (das hören wir dann, wenn in ein paar Jahren die Komplettboxen kommen ). Ich war zu Beginn eher skeptisch, hatte das erste Ticket für Berlin 2016 eigentlich nur gekauft, weil ich zumindest einmal Fripp live sehen wollte, no matter what, aber wirklich alle Entscheidungen erwiesen sich als richtig: die drei Drummer im Vordergrund, Jakszyk, der stimmlich in besserer Form war, als es alle bisherigen Sänger live waren (Wetton geriet schnell außer Atem, Belew fühlte sich älterem Material nicht gewachsen), Mel Collins als Wiedergänger nach 40 Jahren, Levin, der über Jahrzehnte in jedem Kontext gestalterisch und erfindungsreich bleibt … ich kenne ansonsten keine einzige Band, die es schafft, sich einen so frischen Blick auf das Material mehrerer Jahrzehnte zu erhalten (auch das ein Zeichen unbedingter Integrität). Wenn’s denn noch mal in einer anderen Formation weitergehen sollte: Jederzeit gerne wieder. Notfalls mache ich ansonsten einfach nächstes Jahr bei Fripps Gitarrenkursen mit.
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A Kiss in the Dreamhouse