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Bloß gehts hier um ne tolle DVD die sich scheinbar keiner kauft….und man möchte doch auch „objektive“ Reviews haben. Von Leuten die nicht ganz so verblendet durchs leben laufen wie manche in den Fanforen. Und da man Pearl Jam hier wenigstens als gute Liveband einstuft dachte ich das sich auch wer die DVD kauft. Tolle Setlist…Auftritte von den Buzzcocks und Ben Harper…warum interessiert das keinen mehr?
Ganz ruhig bleiben, Justin, ich war ja brav und hab sie gestern endlich in mein trautes Heim geholt und seither schon 2 x gesehen. Da ich nicht mal alle Namen der beteiligten Musiker aufzählen könnte, geh ich hoffentlich grad noch als objektiv durch. Live habe ich die Truppe auch noch nicht gesehen, ich gehe als vollkommen „jungfräulich“ an dieses Thema heran :D
Gleich nach dem Einlegen der DVD kommt schon die erste angenehme Überraschung in Form eines schlicht aber ausgesprochen pfiffig gestalteten Menüs daher. Schön, dass hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde, das macht gleich Lust auf mehr.
Ohne langes Heckmeck (ich muss denen nicht 5 Minuten zuschauen, wie sie auf die Bühne krabbeln) geht’s dann auch gleich sehr stimmungsvoll mit dem Loveboat Captain los, und nach wenigen Minuten ist zu meiner Freude klar, dass die Leute an den Kameras und im Schneideraum auf meiner Wellenlänge schwimmen – keine hektischen Schwenks und sonstige MTVIVA-Mätzchen sondern ruhige, z.T. schön lange Einstellungen der famos aufspielenden Musiker. Und die stehen nicht etwa auf einer zu Tode dekorierten Bühne, sondern sind von nichts als ihrem Arbeitsgerät umgeben. Es verspricht, ein schöner Abend zu werden. Die folgenden Songs bestätigen diesen Eindruck nachdrücklich, es wird gerockt wie Hulle in Person, bei Even Flow darf die Gitarre aufs Feinste solieren, und kurz drauf hol ich mir angesichts des fleissig Rotwein söppelnden Eddies mein erstes Glas lecker Sherry. Mit Black haben sie mich dann endgültig in der Tasche, die Nackenhaare stehen stramm und wollen sich minutenlang nicht beruhigen – herrlich. Nochmal mit Black Circle und Rearviewmirror die Ohren durchgeblasen, und es folgt ein weiteres liebevolles Detail am Rande: statt einfach ins Menü zurückzuspringen, wird mit einer antiken s/w-Texttafel in bester Ben Hur-Manier die „Intermission“ verkündet. Spätestens jetzt möchte ich die Verantwortlichen für diese DVD knutschen
Es ist inzwischen etwas spät geworden, also die Anlage leiser drehen und weiter gehts. Disc 2 steigt entspannt aber kraftvoll mit You Are ein und bleibt dann erst einmal in ruhigeren Gewässern, um dann schlicht magisch zu werden: 10 Minuten Daughter mit tatkräftiger Unterstützung von Ben Harper und dem Publikum. Die Nackenhaare sind wieder im Aufruhr und das Glas wird nachgefüllt. Es geht ohne Durchhänger weiter, Do The Evolution lässt mich fast um’s Sofa hüpfen, und dass das Publikum bei Baba O’Riley abgeht wie Sau und Wort für Wort mitsingen kann beschert mir beim „Teenage Wasteland“-Chorus eine Gänsehaut der Stärke 10. Mag doof klingen, aber das geht mir leidgeprüftem Townshend-Fan zutiefst ans Herz :oops: Zu guter letzt noch Yellow Ledbetter als Rausschmeisser der Extraklasse, und ich sitze während des Abspanns zufrieden lächelnd auf dem Sofa und lass das gesehene/gehörte erstmal sacken. Darauf noch ein Glas.
Heute mittag hat mein Nachbar vom Stockwerk über uns übrigens gefragt, ob ich vergangene Nacht auch so ein komisches Wummern gehört hab… :lol:
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