Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
krautathaus
tezukaAber das alles funktioniert ja auch in eine andere Richtung, oder? Auf den letzten Seiten ging mir alles etwas zu sehr in Richtung Schwarz-Weiss-Malerei (Spaltung des Forums in die, die Filme verstanden haben, und in die anderen), da wurden vor etlichen Jahren im Verhoeven-Thread schon komplexere Gedanken geäußert, u.a. von Candy (der ist auch nicht mehr aktiv, oder?), seinen Ausführungen zu „Starship Troopers“ kann ich mich zum größten Teil anschließen…
Ja, leider. Wo finde ich seine Ausführungen? Und ich bin schon der Meinung dass man Starship Troopers auch einfach als Actionfilm genießen kann. Das ist doch das schöne, es reicht wenn man mal die Feinheiten erfasst hat und sich dann an den Schauwerten erfreuen kann. Wenn aber einem ein Sci-Fi-Ballerfilm komplett am Allerwertesten vorbeigeht, gibt es doch immer noch zig interessante Genres. Nur: man sollte aber dann trotzdem dem Film nicht seinen offensichtlichen satirischen Hintergrund absprechen, oder beim anderen nicht die Schauspielführung kritisieren wenn man die Intention nicht erkennt.
Klar, meine Haltung zum Film geht ja auch in eine komplett konträre Richtung, mir ist es zu viel Satire, alle Figuren sind Pappkameraden, irgendwann (relativ schnell) hat man alles begriffen, und der Film macht „Plopp“ wie eine Seifenblase. Da fielen mir andere Filme ein die auf den ersten Blick als reine Actionkracher funktionieren, aber bei zweitem Hinsehen eine ziemliche Cleverness aufweisen.
Ein Grund weswegen ich den „Spring Breakers“ mindestens zwei Sterne mehr geben würde wäre dass die Mädels zwar auf den ersten Blick aussehen als wären sie irgendeinem Teenie-Magazin oder irgendeiner High-School-Schmonzette entstiegen, Harmony Korine es aber schafft ihnen Tiefe zu verleihen, aus ihnen realistische Figuren zu machen, so dass der Film zwar klar satirische Elemente hat, aber nicht dabei stehen bleibt. Und dann funktioniert auch eine Comicfigur wie Alien wunderbar.
(Nichts generell gegen Verhoeven übrigens, „Total Recall“ und „Zwarte Boek“ beispielsweise mag ich ganz gerne.)
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